<486>nehm und behaglich machen konnte: hundertjährige Weine, die ausgesuchtesten Früchte seines Gartens und andere Dinge für seinen häuslichen Bedarf. Um seine Spaziergänge in des Freundes Gesellschaft zu genießen, ließ Friedrich ihn, den seine Füße nicht mehr tragen wollten, in einem Sessel die Treppen hinabtragen, in einen eigens dazu verfertigten Wagen setzen und durch die Alleen von Sanssouci fahren, während er zu Fuß nebenher ging. Als sein Gehör schwach ward, sandte er ihm mancherlei Röhren zur Verstärkung des Schalles. Als ihm selbst das Sprechen schwer ward, erfand man eine Maschine, durch Zusammensetzung der Buchstaben die Worte zu ergänzen, die er nicht aussprechen konnte, und auch Friedrich bediente sich dieser Methode, um sich mit ihm zu unterhalten. Im Jahre 1774 starb Fouqué.
Noch näher gestaltete sich das Verhältnis mit dem Lord-Marschall Keith, der während des Siebenjährigen Krieges in wichtigen diplomatischen Sendungen beschäftigt gewesen war. Zwar hatte auch diesen, nach Beendigung des Krieges, das Heimweh nach Schottland zurückgetrieben; aber der Siebenzigjährige hatte sich dort gar vereinsamt gefühlt, und so führte ihn schon im Jahre 1764 ein stärkeres Heimweh nach Sanssouci zurück. Friedrich ließ ihm neben Sanssouci ein Haus bauen und einrichten, über dessen Eingang Keith die Worte setzte: Fridericus II. nobis haec otia fecit. Täglich konnte er, ganz nach seinem Belieben, um Friedrich sein und alle Bequemlichkeiten genießen. Er fühlte sich in dem Landhause des großen Königs, das scherzweise unter den Freunden oft « das Kloster » genannt ward, sehr glücklich.