<492>— sah seinen großen Oheim beweglich an. « Was fehlt Ihm? » fragte ihn der König. « Sein Rock steht Ihm wohl nicht mehr an? Nun, so ziehe Er nur einen Soldatenrock, wie Sein Bruder, an! » Der kleine Prinz war über diese Erlaubnis außerordentlich erfreut, bedankte sich und Friedrich ging, von dem Prinzen von Preußen begleitet, hinunter und stieg wieder zu Pferde. Das alles geschah in sieben Minuten.
Besondere Anregung in das Leben von Sanssouci bringen fortan fast nur noch die, freilich nicht seltenen Besuche ausgezeichneter Reisenden, die den Mann des Jahrhunderts zu sehen und ihm ihre Huldigung auszusprechen kommen. Viele ausgezeichnete Namen sind unter diesen Besuchern aufbewahrt. Wir nennen nur zwei von ihnen: La Fayette und Mirabeau. Der letztere wurde dem Könige am 25. Januar 1786 vorgestellt. So knüpft sich auch hier alte und neue Zeit zusammen.
Friedrichs Dienerschaft bestand nur aus wenigen Personen, indem bei seiner einfachen Lebensweise seine Bedürfnisse leicht befriedigt waren. Über seinen Verkehr mit diesen Leuten wird eine Menge von Anekdoten erzählt; sie stellen den König meist als einen sehr strengen, oft aber auch als einen ungemein nachsichtigen Herrn