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99. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 7. September 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben vom 6. in aller Unterthänigkeit empfangen und daraus ersehen, dass mein allergnädigster Vater mir die Permission zur Campagne nicht accordiren könne. Ich bin versichert, dass mein allergnädigster Vater Seine Ursachen dazu hat, und bescheidige mich deswegen in aller Unterthänigkeit, indem ich weiss, dass ich zum Gehorsam geboren bin, und möchte ich eher sterben, als darinnen im Geringsten fehlen, ohngeachtet dass ich gestehen muss, dass es mir sehr nahe gehen würde, wor was am Rhein vorginge, wor Ehre und Reputation zu gewinnen wäre. Ich sacrificire meinem allergnädigsten Vater Alles, und kann Er aus Diesem gewiss schliessen, dass Er mir nichts befehlen könne, wor ich Ihm nicht gehorsamen würde; also hat mein allergnädigster Vater nur zu befehlen, wie Er es mit mir will gehalten haben, und wie Er mich in Seinem Dienst brauchen wolle, dar ich denn nichts mehr wünschte, als die nöthige Capacität zu erlangen, Ihm in allen Stücken mit Nutzen dienen zu können. Meines allergnädigsten Vaters gnädiges Schreiben werde wie Gold verwahren, um künftig Frühjahr an Sein gnädiges Versprechen erinnern zu können, mich die Campagne künftiges Jahr thun zu lassen. Ich danke meinem allergnädigsten Vater ganz unterthänigst dafür und bin versichert, unser Herrgott wird es Ihm tausendfältig mit Segen und Gesundheit belohnen. Der ich mich ganz unterthänigst zu meines allergnädigsten Vaters beständigen Gnaden empfehle und beharre bis an mein Ende mit unaufhörlichem Respect, u. s. w.