<131>Der Hauptmann Bardeleben ist dieser Tage mit drei schönen Recruten zum Regiment gekommen, worvon der grösseste ein Deserteur von den Kaiserlichen ist und misset sechs Fuss und einen halben Zoll.

Wir sind vorige Woche in Mirow gewesen; der Herzog hat sich aber wegen Unpässlichkeit nicht eingefunden.

Ich werde nicht ermangeln, mich in Potsdam einzufinden gegen die Zeit, so mein allergnädigster Vater mir bestimmet hat, in Dessen beharrliche Gnaden ich mich ganz unterthänigst empfehle und mit unaufhörlichem Respect bis an mein Ende beharre, u. s. w.

121. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 10. Mai 1739.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters beide gnädige Schreiben in aller Unterthänigkeit empfangen und werde nicht ermangeln, mich mit dem Regimente gehöriger Zeit in Berlin einzufinden. Es ist mir sehr lieb, dass mein allergnädigster Vater mit der Verbesserung meines Regimentes zufrieden ist, und werde ich weder Mühe noch Fleiss sparen, auf dass es sich niemalen verschlimmere und mein allergnädigster Vater jederzeit Ursache haben möge, davon zufrieden zu sein. Freitag werden wir die neuen Fahnen, so wir gekrieget haben, anschlagen; bei den vorigen hat mein allergnädigster Vater selbsten die Gnade gehabt, einen Nagel mit anzuschlagen, und würde es dem Regimente und mir Glück bringen, wenn mein allergnädigster Vater so gnädig wäre und beföhle Einem, in Seinem Namen anzuschlagen.