1. AN DEN ABT STUSCHE.
Potsdam, den 24. November 1742.
Würdiger, besonders lieber Getreuer,
Es ist Mir leid gewesen, aus Eurem Memorial vom 16. dieses zu ersehen, wie sehr Euer Stift bei den gewesenen Kriegsunruhen gelitten und wie bekümmert Ihr darüber seid. Wenn aber diese Fatalitäten unvermeidlich gewesen, auch dieses Stift so gelinde als möglich bei Repartition der Winterquartier-Douceur tractiret worden, Euch auch wohl wissend, wie wenig solche gegen die Prästation der mährischen und böhmischen Stifte in Vergleich kommen können, hingegen gewiss zu hoffen steht, Ihr werdet Euch, nach gewünschtem Frieden, wegen Eurer einträglichen Ländereien, bei einer guten Haushaltung bald wieder erholen; so trage Ich zu Euch und dem guten Stift das gnädige Vertrauen, Ihr werdet Euch als getreue Unterthanen in allen Stücken aufführen und Euch willig finden lassen, die allgemeinen Lasten, so zum Besten des Landes erfordert werden, für Euer Theil mitzutragen, auch die freiwillig offrirten fünftausend Thaler Recognitions-Gelder für Eure Wahl-Confirmation gerne zu erlegen. Ich werde dagegen allezeit zeigen, dass Ich sei, u. s. w.