<288> nach der Schlacht absitzen und mache es zu einem Garnison-Regimente. Das Bataillon Infanterie, das, es treffe worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und die Säbel, und ich lasse ihm die Borten von der Montirung abschneiden. Nun leben Sie wohl, meine Herrn; in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder.
So verstand der grosse König die seltene Kunst, zu einer und eben derselben Zeit Zutrauen zu erwecken und Gehorsam einzuprägen. Seine Beredsamkeit und ein gewisser gemessener Ausdruck, den er auf seine Reden zu legen wusste, waren so hinreissend, dass - ich will es kühn behaupten - auch der roheste, gefühlloseste Mensch, ja selbst derjenige, der mit ihm unzufrieden zu sein gegründete Ursache haben mochte, enthusiastisch für ihn werden musste, wenn er Friedrich so aus dem Herzen reden hörte.
Die Begeisterung, die er der Versammlung einzuflössen gewusst hatte, ergoss sich bald über alle übrige Officiere und Soldaten der Armee. Im preussischen Lager ertönte ein lauter Jubel. Die alten Krieger, die so manche Schlacht unter Friedrich II. gewonnen hatten, reichten sich wechselseitig die Hände, versprachen einander treulich beizustehen, und beschworen die jungen Leute, den Feind nicht zu scheuen, vielmehr, seines Widerstandes ungeachtet, ihm dreist unter die Augen zu treten. Man bemerkte seitdem bei jedem ein gewisses inneres Gefühl von Festigkeit und Zuversicht, gemeiniglich glückliche Vorboten eines nahen Sieges. Mit Ungeduld erwartete das Heer den Befehl zum Aufbruch, und diese kleine Schaar - wiewohl auserlesener Soldaten - ging willig und zufrieden ihrem Schicksal entgegen. Was konnte nicht der König mit solchen Truppen ausrichten, und was bewirkte nicht durch sie sein fruchtbares Genie! Er nutzte aber auch den Enthusiasmus seiner Armee, brach von Parchwitz auf, und richtete seinen Marsch auf Neumarkt.