<II>stens einzelnen Schreiben an neunzehn Personen an. Im Ganzen geben wir zwei hundert und vierzehn deutsche Briefe, darunter ein hundert neun und siebzig von Friedrich.

Als Anhang geben wir das berühmte pädagogische Schreiben des Königs an den Etats-Minister Freiherrn von Zedlitz, vom 5. September 1779, und seine Rede an die Generale vor der Schlacht bei Leuthen.

Den Beschluss des Bandes macht ein Supplement aux Œuvres historiques et à la Correspondance de Frédéric.

I. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I. SEINEM VATER. (Vom 27. Juli 1717 bis zum 26. Mai 1740.)

Friedrich hat seit frühen Zeiten wöchentlich, ja oft mehrmals wöchentlich an seinen Vater geschrieben, zumeist aber nur auf äusseren Anlass. Die ganz unterthänige Form der Briefe, ohne alles innere Leben, ist der schlagendste historische Beweis, wie entfernt Sohn und Vater im Herzen immer von einander geblieben sind. Darum auch haben Friedrichs Briefe an den König nur als psychologische Quelle einen Werth, und es genügt uns eine Auswahl, weil sehr viele Briefe theils die kleinen Vorfälle in der Garnison und die äusserlichen Angelegenheiten des Kronprinzen, als nothgedrungene Meldungen, betreffen, theils die oftmals ausgesprochenen Betheuerungen unterthänigster Ergebenheit und Treue, in den alten Redensarten, wiederholen. Diese Briefe an seinen Vater sind, in ihrem trockenen Tone, ganz das Seitenstück zu den Briefen an seine Gemahlin;a der Mensch, der Sohn tritt in ihnen überall vor dem Unterthan zurück. Der Uneingeweihte glaubt es nicht, dass diese armseligen Blätter, namentlich die aus Rheinsberg, derselben Feder angehören, welche in derselben Zeit die kostbaren Briefe an Camas, an Suhm, an Jordan, an Duhan, an Algarotti und an Voltaire geschrieben hat. Ja, man ist tief betrübt, wenn Friedrich, gleichzeitig, in den Briefen an gediegene Vertraute, an lustige Genossen, selbst an seine zweideutigen Freunde Seckendorff und Grumbkow über seinen Vater in Klagen ausbricht, oder


a Siehe Band XXVI., S. 1-73.