13. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.
Wesel, den 19. August 1730.
Mein lieber Papa,
Ich nehme mir nochmalen die Freiheit, meinem lieben Papa zu schreiben und Ihn hierbei allerunterthänigst um Erlassung meines<12> Arrests zu bitten3_12-a versichernde, dass Alles, was ich meinem lieben Papa gesaget oder sagen lassen, wahr sei. Wor ferner noch Soupçons gegen mich seien, so wird die Zeit weisen, dass solche nicht gegründet seien, und versichere, dass ich eine solche böse Intention wie gemeinet wird, nimmer gehabt habe. Ich bitte also meinen lieben Papa um seine Gnade, und verbleibe zeitlebens mit unterthänigstem Respect, u. s. w.
3_12-a Friedrich hatte am 5. August in Steinsfurth, zwischen Heilbronn und Sinzheim, auf der Reise mit dem Könige, sich der väterlichen Härte durch die Flucht entziehen wollen. Siehe J. D. E. Preuss, Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung, S. 75 und folgende; siehe auch die Mémoires de la margrave de Baireuth, Band I., S. 211 und folgende.