55. AN DENSELBEN.
Cüstrin. den 19. Februar 1732.
Allergnädigster König und Vater,
Ich habe heute die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Brief zu empfangen, und ist mir lieb, dass mein allergnädigster Vater von der Prinzessin zufrieden ist. Sie mag sein, wie sie will, so werde jederzeit meines allergnädigsten Vaters Befehle nachleben; und mir nichts Lieberes geschehen kann, als wenn ich Gelegenheit habe, meinem allergnädigsten Vater meinen blinden Gehorsam zu bezeigen, und erwarte all in unterthänigster Submission meines allergnädigsten Vaters weitere Ordre. Ich kann schwören, dass ich mich recht freue die Gnade zu haben, meinen allergnädigsten Vater wieder zu sehen, dieweil ich ihn recht aufrichtig liebe und respectire. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und versichere, dass nichts in der Welt ist, das mich davon<65> abwenden kann, indem ich bis an mein Ende mit allem unterthänigsten Respect und Submission verharre, u. s. w.3_65-a
3_65-a Vergleiche Band XVI., S. 43, 46 und 49, den Brief des Kronprinzen, vom 19. Februar, an den General von Grumbkow, und die Antworten von diesem an den Kronprinzen und an den Hofmarschall von Wolden, beide vom 22. Februar. - Den 26. Februar kam Friedrich von Cüstrin in Berlin an, und den 29. ward er zum Obersten und zum Chef des 15. Infanterie-Regiments (Garnison Ruppin und Nauen) ernannt. Siehe Bd. XVI., S. 52, und J.D.E. Preuss, Friedrich der Grosse mit seinen Verwandten und Freunden, S. 384 und 385.