XII. INSTRUCTION FÜR DEN GENERAL-LIEUTENANT VON FINCK. (DEN 12. AUGUST 1759.)[Titelblatt]
<226><227>INSTRUCTION FÜR DEN GENERAL-LIEUTENANT VON FINCK.
(Oetscher, den 12. August 1759.)
Der General Finck kriegt eine schwere Commission. Die unglückliche Armee, so Ich ihm übergebe, ist nicht mehr im Stande mit den Russen zu schlagen; Hadik wird nach Berlin eilen, vielleicht Loudon auch. Gehet der General Finck diesen beiden nach, so kommen die Russen ihm in den Rücken; bleibt er an der Oder stehen, so kriegt er den Hadik diesseits. Indessen so glaube, dass wann Loudon nach Berlin wollte, solchen könnte er unterweges attaquiren und schlagen. Solches, wor es gut gehet, giebt dem Unglück einen Anstand und hält die Sachen auf. Zeit gewonnen ist sehr viel bei diesen desperaten Umständen.3_227-a Die Zeitungen aus Torgau und Dresden wird ihm Cöper, Mein Secretär, geben. Er muss Meinem Bruder, den Ich Generalissimus bei der Armee declariret, von Allem berichten. Dieses Unglück ganz wieder herzustellen gehet nicht an; indessen was Mein Bruder befehlen wird, das muss geschehen; an Meinen Neveu muss die Armee schwören.
Dieses ist der einzige Rath, den Ich bei denen unglücklichen Umständen im Stande zu geben bin. Hätte Ich noch Ressourcen, so wäre Ich dabei geblieben.3_227-b
Frch.
<228>Weilen Mir eine schwere Krankheit zugestossen, so übergebe das Commando Meiner Armee währender Krankheit, bis an Meine Besserung, an den General Finck, und kann er im Nothfall von des Generals Kleist Corps imgleichen disponiren, nachdem es die Umstände erfordern; imgleichen von denen Magazinen in Stettin, Berlin, Cüstrin und Magdeburg.
Fch.
Madlitz, den 17. August 1759.
Mein lieber General-Major von Wunsch,
Euer Schreiben vom 16. dieses an den General-Lieutenant von Finck ist hieselbst richtig eingekommen, und müsset Ihr nur hinfüro, da Ich nunmehr von Meiner Unpässlichkeit wiederum hergestellet bin, Eure Berichte Mir immediate abstatten.
Fch.
3_227-a Siehe Band XXVI., S. 265.
3_227-b A. a. O., S. 228.