XX. FRIEDRICHS BRIEF AN DEN PROFESSOR MÜCHLER. (DEN 24. APRIL 1785.)[Titelblatt]
<258><259>AN DEN PROFESSOR MÜCHLER.
Potsdam, 24. den April 1785.
Besonders lieber Getreuer,
Denkmäler von verdienstvollen Männern sind von je her als Aufmunterungen zu ihrer Nachahmung gestiftet worden. Ein Freiherr von Leibniz, ein Sulzer, ein Lambert3_259-a verdienen nicht weniger, dass ihr Andenken durch eben dergleichen geehrt und ihre Verdienste auf die Nachwelt gebracht werden. Vielleicht reizen auch ihre Ehrenzeichen manchen zur Nachahmung. In dieser Hoffnung genehmige Ich nunmehro Euren gestrigen Antrag, ihnen eine Denksäule nebst ihren Bildnissen en Medaillons zu setzen. In der Mitte des Platzes vor Meinem grossen Bibliothek-Hause wird solche am schicklichsten stehen. Daselbst verstatte Ich Euch, ihnen solche errichten zu lassen, und Ihr könnet Euch nur deshalb bei Meinem General-Lieutenant von Möllendorff, als dortigem Gouverneur, melden, welcher solches nachzulassen heute Ordre erhält von Eurem gnädigen Könige,
Friderich.
3_259-a Siehe oben. Vorwort des Herausgebers, Art. XX.