<134>Meine Gesundheit ist durch etwas Ruhe wieder etwas in Ordnung gekommen, aber der Schlaf und Appetit fehlet mir und bin ich wie die schwangeren Weiber, die unordentliche Lüste haben; aber es will doch nicht recht fort.

Ich kann den Tag nicht bestimmen von meiner Rückkunft; indessen werde ich mit Ehren die berliner Thüren wiedersehen und bringe entweder den Frieden oder den völligen Untergang meiner Feinde mit. Mache man zu vielen guten Sachen Anstalt. Acht Tage später verschlagen bei so wichtigen Gelegenheiten nichts; das aber nehme mir vor, diesen Winter mir auf alle Weise, wie Du wohl weisst, was zu gute zu thun. Ich weiss nicht, wor mich mein Stern noch herum promeniren wird; indessen mache was ich kann und lasse die Sachen gehen, in so weit ich sie nicht ändern kann. Hier ist Alles besser preussisch als sächsisch. Gott bewahre Dich.

8. AN DENSELBEN.

Eine Meile von Dresden, den 16. (December 1745).

Du wirst wissen was hier passiret ist.a Wir haben viel Leute verloren, aber die sächsische Armee ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet. Morgen kommen wir an Dresden. Meine heutigen Nachrichten sind : Prinz Carl und die Sachsen ziehen sich nacher Böhmen; ich gedenke den 20. in Berlin zu sein und nach grossen Beschwerden was Ruhe zu gemessen.

Lasse Du man Alles dorten machen, so gut Du kannst; ich gedenke so viel Geld und Porcelaine mitzubringen, dass ich darfür meine Bagage ersetze.

Sachsen zwischen Dresden und Meissen ist völlig ruiniret, das Uebrige nicht. Hier ist Vieh und Getreide weg, und die Armee muss noch wieder zurückmarschieren. Mich jammern die Todten


a Schlacht bei Kesselsdorf, den 15. December.