<152>wäre nichts, das ich nicht thäte, um Dir gleich zu helfen. Lasse doch, wenn Cothenius nicht da ist, an ihn schreiben, denn ich habe nicht gewusst, dass es sich mit Dir verschlimmert gehabt hat. Cothenius hat mir noch, wie er ist nach Potsdam gegangen, versichert, dass er alle Hoffnung hätte, Dich durchzubiegen. Wüsste ich einen besseren Doctor, ich wollte ihn Dir gleich schicken; allein einen Charlatan zu nehmen das werde ich nicht thun, und würde es mir ewig reprochiren. Ich versichere Dir, dass mich Dein Zustand genug betrübet; allein, was kann ich dabei thun, als wünschen, dass Du bald eine rechte Besserung haben mögest? Gott bewahre.
Mittwoch werde ich nach Potsdam kommen und wird mir nichts angenehmer sein, als gute Nachricht von Dir zu haben.
37. AN DENSELBEN.
Es ist mir recht lieb, dass Du diesmal wieder durch bist; allein, wessen Schuld ist es? Meine baiersche Köchin berühmt sich, dass sie Dich in der Cur hat, Lachmann brauchst Du dermank, und wer weiss wie viel andere Doctors. Ich muss Dir die reine Wahrheit sagen, Du führst Dich wie ein ungezogener Fant auf und, wenn Du gesund wärst, wie ein unvernünftiger Mensch. Mach doch einmal ein Ende mit der närrischen Quaksalberei, da Du gewiss, wor Du nicht davon ablässest, Dir den Tod mit thun wirst, oder Du wirst mich zwingen, Deine Leute in Eid und Pflicht zu nehmen, auf dass sie mir gleich angeben müssen, wenn ein neuer Doctor kommt oder Dir Medicin geschicket wird. Hättest Du mir gefolget, so würdest Du diesen Sommer und Herbst gut zugebracht haben; aber die närrische und ohnmögliche Einbildung, in acht Tagen gesund zu werden, hat Dich fast ein Mörder an Deinem Leibe gemacht. Ich sage es Dir rein