8. AN DENSELBEN.
Potsdam, den 5. Januar 1746.
Würdiger, besonders lieber Getreuer,
Die mittelst Eures Schreibens vom 29. vorigen Monats Mir bezeigte Freude über den von dem Allerhöchsten Mir nunmehro wiederum verliehenen glorieusen Frieden, gereichet Mir zu so mehreren! Vergnügen, je versicherter Ich von Eurem treu und redlich gesinnten Herzen bin; und wie Ich Euch dagegen zu dem abermals angetretenen neuen Jahre und allen folgenden felicitire, also werde auch bei aller Gelegenheit gerne zeigen, dass Ich sei, u. s. w.
aIch halte meine Gelübde und schicke Ihm Porcelaine, Champagner-Wein und Stoff zum Pontificiren.b
9. AN DENSELBEN.
Potsdam, den 29. Januar 1746.
Würdiger, besonders lieber Getreuer,
Es ist Mir besonders lieb gewesen, aus Eurem Schreiben vom 17. dieses Eure Dankbarkeit, Vergnügen und Devotion über die
a Eigenhändig.
b Der Abt Tobias, welcher, selbst ein geistvoller Mann, den grossen Monarchen unendlich liebte, liess aus diesem überschickten Stoffe zum Pontificiren ein Messgewand machen und den preussischen Adler darauf sticken. An Friedrichs nächstem Namenstage hielt er in dem neuen Ornate, der noch jetzt an hohen Festen in der nun zur Pfarrkirche umgeschaffenen Klosterkirche gebraucht wird, ein feierliches Hochamt und Te Deum. Dieses war ein sehr grosser Beweis der treuen Gesinnung des Prälaten, weil das Kloster, die Unterthanen desselben und die rings umher wohnenden Edelleute in ihrem Herzen noch ganz dem wiener Hofe anhingen. Tobias hatte dem Könige Nachricht gegeben, wie er das Geschenk anwenden wolle, worauf sich die beiden folgenden Briefe beziehen.