27. AN DENSELBEN.
Cüstrin, den 6. October 1731.
Allergnädigster König und Vater,
Vergangenen Mittwoch bin ich in dem Amt Himmelstedt gewesen, woselbst aber die wirthschaftlichen Gebäude in sehr schlechtem Stande sind, indem das Brauhaus so miserable ist, dass sich die Leute vor dem Brauen recht scheuen, aus Furcht, dass ihnen das Haus auf den Kopf falle. Es ist gestützet, aber deswegen glaube doch nicht, dass es lange wird stehen können; beian aber stehet eine wüste Kirche, die, wenn solche sollte zum Brauhause genommen werden, solches mit wenig Unkosten geschehen und auf ewig dauern würde. Die Ställe für das Vieh sind auch all sehr baufällig und sind an drei hundert Schritt vom Amte, also, dass der Amtmann ohnmöglich das Auge so darauf haben kann, als er gerne wollte, und würde gewiss die Wirthschaft viel besser gehen, wenn die ohnedem wieder aufzubauenden Gebäude zusammen bei dem Amthaus gebracht würden. Auch habe mich sehr verwundert, dass in dem Amt Himmelstedt noch nicht wäre zugesäet worden; sie sagen aber, dass es in dem Amt nicht gut wäre, dieweil wenn sie frühe säeten und es fiele im Frühjahre eine kalte Nacht ein, so wäre das Korn alles hin und kämen die späten Wirthe am besten zu rechte. Dichtebei habe einen Hirsch von acht Enden und einige Schmalthiere geschossen; auch ist eine grausame Menge Hirsche in den Heiden und sind so zahm, dass man sie mit dem Wagen dichte auf dreissig Schritt anfahren kann, und findet man Rudel von vierzig bis fünfzig Stück zusammen und dieses sehr häufig. Beim Wollup stehet ein Hirsch von acht und zwanzig Enden, welcher, glaub ich, sehr leicht einzufangen wäre, wenn es mein allergnädigster Vater beföhle. Vorigen Montag habe auch drei Rehe bei Neumühle, eine Meile von hier, geschossen, und vergangenen Dienstag bin etwas ausgeritten gewesen; auch ist der junge Herr von Kameke von seinem Gute Tucheband hier einpassiret. Ich empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und versichere,