<91>und die faulen Tage zu Hause lieber geniessen möchte, als die Fatiguen einer Campagne, dar man auch darbei exponiret wäre, zu ertragen. Mein allergnädigster Vater, den, wenn ich es sagen darf, für den besten und getreuesten Freund halte, so ich auf Erden habe, sei so gnädig und bedenke, um Gottes willen, wie mir bei solchen Raisonnements wird zu Muthe werden; ja Er seie so gnädig und erinnere sich Seiner Jugend und, wie Er mir die Gnade gehabt selber zu erzählen, wie Er sich vor diesem Mühe gegeben hat, um von Seinem Herrn Vater die Permission zu erhalten, in Campagne zu gehen. Meine Ursache, die mich hierzu beweget, ist dieselbe, die mein allergnädigster Vater gehabt hat, die Ambition und die Begierde, durch Beiwohnung der Campagne mich capabler zu machen, als ich anjetzo bin, meinem allergnädigsten Vater zu dienen; ja, ich wäre nicht werth, dass ich die Gnade hätte, meines allergnädigsten Vaters Sohn zu sein, wenn ich keine Ambition hätte; ich wäre auch versichert, mein allergnädigster Vater würde es mir zum meisten verdenken, wenn ich mich nicht bei Ihm derentwegen meldete, zu dem ich anjetzo in den besten Jahren bin, da mir meine Leibes-Constitution in keinen Fatiguen versaget. Jedoch bescheide ich mich Alles, was mein allergnädigster Vater mir befiehlet, und weiss sehr wohl den Gehorsam und die Submission, so ich Ihm schuldig bin, und dass ich Ihm nichts vorzuschreiben. Ich sacrificire auch meinem allergnädigsten Vater Alles, meine Freude, meine Ambition, und was ich zum meisten auf dieser Erden wünsche, Er mache es Alles, wie Er ein gnädiges Wohlgefallen daran hat; ich weiss, dass Er thun wird, was zu meinem Besten ist, und werde ich in gebührender Submission, Liebe, Ehre und Treue Seinen Befehlen in allen Stücken gehorsamst nachleben. Der ich bis zum letzten Seufzer meines Lebens in aller Submission und Respect verharre, u. s. w.

Ich werde schon wissen was ihm nützlich ist.a


a Die letzten Worte sind von dem Cabinets-Rathe, als Bescheid des Königs, auf dem Rücken des Briefes bemerkt.