<97>gedacht, ich würde den Tod vor Schrecken haben, indem man nicht gewusst, dass er krank wäre. Ich glaube, meine Frau wird sehr betrübt darüber sein; so wollte meinen allergnädigsten Vater bitten, ob Er erlauben wollte, dass ich nach Berlin dürfte, um sie zu trösten, und wollte unterthänigst fragen, auf was Art die Trauer bei uns sein solle, sowohl für sie als mich und die Domestiquen. Der ich mit unterthänigstem Respect ersterbe, u. s. w.

100. AN DENSELBEN.

Marienwerder, den 27. September 1735.



Allergnädigster König und Vater,

Gestern bin ich hier nach Marienwerder angekommenb und habe heute die zwei hiesigen Compagnien besehen, zu sagen des Oberst-Lieutenants Meier und Rittmeisters Hans; sie sind alle beide recht hübsch, und ohngeachtet sie von Mannschaft und Pferden nicht extraordinär gross sind, so sind es schöne, wohl dressirte Kerls und ein schöner Schlag von gedrungenen Pferden. Die Kerls reiten wie die Puppen und habe ich sie sehen die Schwenkungen machen. Der Oberst-Lieutenant Meier hat schöne Recruten, zwei Flügelmänner, davon der eine, welcher ein Pole ist, wohl nicht weit von sechs Fuss haben wird; des Rittmeisters Hans Compagnie hat auch hübsche Recruten, auch einen Flügelmann, welcher hier in Preussen zu Hause gehöret und ist ein junger Kerl, welcher aber wohl nicht viel über elf Zoll hat. Ich habe ihre jungen Pferde auch gesehen, welche recht schön und gut bei Leibe sind; einige Leute sahen was blass aus und kommt es daher, dass die rothe Ruhr hier grassiret hat. Uebrigens kann ich meinem allergnädigsten Vater allerunterthänigst versichern dass bei guter Ordnung und Propreté bei dem Regiment nichts


b Von der Reise des Kronprinzen nach Preussen ist auch Band XVI., S. 145 und 146, und Band XXVII. 11, S. 33 und 34, die Rede.