VORWORT DES HERAUSGEBERS.
Die deutsche Schriftsprache war dem grossen Könige nicht so geläufig wie die französische;a darum bediente er sich derselben auch eigentlich nur ausnahmsweise zum Ausdrucke seiner Gedanken und Gefühle. Er hat sogar seine bedeutendsten militärischen Lehrschriften, namentlich Die General-Principia vom Kriege, französisch abgefasst und sie in das Deutsche übersetzen lassen, um sie, zum Gebrauche für die Generale seiner Armee, in Druck zu geben. Deshalb auch ist die Zahl der deutschen Handschriften des Königs nur sehr klein, und seine deutschen Briefe, wie seine militärischen Unterweisungen in deutscher Sprache, welche beide doch in einer autobiographischen Gesammtausgabe seiner Geisteswerke nicht fehlen dürfen, tragen etwas sehr Unbehülfliches an sich. Ueberhaupt ist diese ganze deutsche Abtheilung mehr eine ergänzende psychologisch-historische Urkundensammlung zur Geschichte Friedrichs, des Menschen, in dem Umgange mit seinen Verwandten und Freunden, als die schöne Frucht einer freien geist- und gemüthvollen Thätigkeit.
Unsere Sammlung der deutschen Briefe besteht aus zwei und zwanzig Nummern. Voran geht Friedrichs Briefwechsel mit seinem Vater; es folgt der Briefwechsel mit seinem Geheimen Kämmerier Fredersdorf;
a Siehe Band XVI., Seite 273, 275, 280, 283, 284, 290, 304, 320 und 321, und Band XXI., S. 29, 30, 39 und 40. Vergleiche auch den Brief des Königs an den Marquis d'Argens vom 25. Juli 1761, Band XIX., S. 276, und seine Aeusserungen im Gespräche mit Gottsched, am 15. October 1757, in Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung, von J. D. E. Preuss, S. 32 und 33.