<XIV>Biographie der Königin Elisabeth Christine des Herrn von Hahnke, S. 388 und 389, entnommen; das Original der Antwort wird in dem Königlichen Staats-Archive aufbewahrt.

II. FRIEDRICHS BRIEFWECHSEL MIT DEM GEHEIMEN KÄMMERIER FREDERSDORF. (Vom 2. October 1745 bis 1755.)

Michael Gabriel Fredersdorf ist in Gartz an der Oder geboren und, nach dem dortigen Kirchenbuche, welches seinen Vater als Musicus Instrumentalis bezeichnet, den 3. Juli 1708 getauft worden. Er soll als Musketier in dem Regimente des Generals von Schwerin zu Frankfurt an der Oder Urlaub genommen haben, um dem dortigen Stadt-Musicus Hülfe zu leisten. Friedrich, als Kronprinz, sagt man, lernte ihn kennen und machte ihn zu seinem Lackeien, dann zum Kammerdiener und endlich zum Geheimen Kämmerier. Fredersdorf genoss des grössten Vertrauens.a Im Juni 1740 schenkte der junge König ihm das Gut Zernikow bei Rheinsberg, und 1750 liess er ihn nach Frankreich reisen. Nach seiner Rückkehr, im Monat October des folgenden Jahres, verheirathete sich Fredersdorf mit der Tochter des wohlhabenden Brauers Daun zu Potsdam. Seitdem beschäftigte er sich sehr viel mit der Idee des Goldmachens und nahm, 1753, sogar drei Alchymisten in seinen Dienst, welche in seinem Laboratorium zu Berlin, Friedrichsstrasse Nr. 210, mehrere Jahre arbeiteten, bis er der grossen Ausgaben überdrüssig wurde und dem in den Briefen des Königs ausgesprochenen Rathe folgte.b Fredersdorf ist im Januar 1758 in Potsdam gestorben.c


a Der Baron von Bielfeld sagt in dem Briefe aus Rheinsberg vom 30. October 1789 (Lettres familières et autres, Band I., S. 75) : « Le premier valet de chambre du Prince royal, M. Fredersdorf, est un grand et bel homme, qui a de l'esprit et de la finesse, qui est poli, prévenant, adroit, souple, attaché à sa fortune et cependant magnifique. Je crois qu'il jouera un grand rôle quelque jour. »

b (Friedrich Nicolai) Freymüthige Anmerkungen über des Herrn Ritters von Zimmermann Fragmente über Friedrich den Grossen. Berlin, 1791, Theil I., S. 262 und 263. Siehe auch unten, S. 151, 153, 154, 155 und 156, die Nummern 10, 13, 14, 15 und 16.

c Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1758, den 14. Januar, Nr. 6.