41. VON DEM KÖNIGE FRIEDRICH WILHELM I.
Potsdam, den 17. Januar 1732.
Mein lieber Sohn,
Ich habe Euer Schreiben nebst dem Abrisse von dem Bruche im Amte Crossen, imgleichen das zweite Schreiben vom 12. dieses Monats wohl erhalten, und habe ich den Abriss an das General-Directorium geschicket, welches mit Euch weiter aus der Sache correspondiren wird, wie Ihr denn auch wegen der Glashütten den Bericht dahin schicken könnet, wenn Alles ist untersuchet worden; und ist Mir lieb, dass Ihr Euch von Allem und auch von den Glashütten informiret, und was Ihr nicht wisset, Euch unterrichten lasset, denn solches ist nöthig, wenn Ihr den Grund der Sache wissen wollet, und müsset Ihr weiter also continuiren. Ich bin, u. s. w.
Ich habe drei Reitpferde für Dich; eins ist im Stande, die andern beiden noch nicht. Bekümmere Dich nicht; Deine Equipage sollt Ihr wohl bekommen, wenn es Zeit sein wird. Habet Gott vor Augen und seid nur gehorsam, und lernet selber mit Menage Haus halten und mit Euerm Gelde auszukommen, und nichts ausgeben als mit guter Ueberlegung, ob es nicht wohlfeiler zu bekommen, und appliciret Euch darauf, dass Ich Dir mehr anvertrauen kann; so soll auch mit Gottes Hülfe Dein Stand besser werden, und Ich auf Dein gutes Etablissement gedenken werde, der Ich Dein getreuer Vater bis in den Tod sein werde.
Fr. Wilh.
<46>Brauchet Ihr was, so schreibet mir. Ist der Koch gut, ist er menageux, oder gehet er sehr rif3_51-a mit Fleisch und Butter um? Dein Silber-Service lasse Ich zu recht machen; Ich lasse Messer, Löffel, Gabeln, Schüsseln noch zu machen, auch Leuchter, dass auf einem Kasten das Alles ein Esel tragen kann.3_51-b
3_51-a Rif oder ryve bedeutet soviel als verschwenderisch.
3_51-b Die beiden Nachschriften sind von der Hand des Königs.