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Ad 2: Sollten die Alliirten unglücklich sein und geschlagen werden, so ist wohl zu vermuthen, dass Neipperg solche verfolgen wird, auf welchen Fall denn Ew. Liebden in Dero Kreisen ruhig stehen bleiben könnten.

Ad 3 und 4: Woferne Neipperg sich aber gelüsten lassen wollte, auf Meine dortige Truppen zu kommen, so haben Ew. Liebden nach denen Ihnen bekannten dortigen Umständen zu erwägen, ob Dieselben sich mit einer Chaîne an der Elbe gegen Neippergen souteniren können, welches dann insoweit gut wäre. Woferne aber solches nicht geschehen kann, so ist alsdann nichts übrig, als dass Ew. Liebden mit denen Truppen Sich nach Schlesien zuruckziehen, um diese Meine Lande gegen allen feindlichen Anfall zu decken, als welches sodann das vornehmste Augenmerk sein muss, dass solche in Sicherheit bleiben. Wenn auch die Oesterreicher der Elbe zu nahe kämen und etwas gegen Meine Truppen tentiren wollten, so mussten Ew. Liebden die zunächst gelegenen Regimenter an Sich ziehen, die übrigen aber zugleich zuruckziehen.

5. Wollte Neipperg diesseits der Elbe marschiren, ehe er zu den Alliirten käme, so mussen Ew. Liebden sich absolut nach Schlesien zurückziehen, denn dies Mein eigen Land und also das vornehmste ist, dass solches alsdann wie gedacht gedeckt werde, zu welchem Ende dann Ew. Liebden, auf den Fall es nöthig ist, Miene machen müssen, als ob Sie Sich gleich zusammenziehen wollten, sonderlich wenn Deroselben die Oesterreicher sich etwas mehr näherten. Ueberhaupt aber dörfte es seinen Nutzen haben, wenn Ew. Liebden überall aussprengen liessen, als ob sich Dero Corps wirklich zusammenzoge. Inzwischen, und wenn die Trüppen ruhig bleiben können, ist es um so viel besser.

Was die Antwort auf des Churfürsten Schreiben anlanget, so haben Ew. Liebden solche von dem ohngefährlichen Einhalt einzurichten, dass, nachdem Sie dessen Schreiben vom 15. allererst einige Tage nachher erhalten, so würden Ew. Liebden zwar alles, so in Dero Vermögen stände, sehr gerne thun; da aber Dero unterhabende Truppen nicht zu Brandeis, wie dem Churfürsten gemeldet werden wollen, sondern noch weiter zurück wären, überdem nicht en corps zusammen ständen, sondern von der sächsischen Grenze an bis Königgrätz eparpilliret wären, so würden solche nicht so geschwinde zusammenstossen können und wohl acht Tage Zeit brauchen, ehe sie sich wieder en corps formiren könnten, folglich Ew. Liebden Zweifel tragen müssten; wobei sich noch der Umstand fände, dass, da man die schleunige Annäherung des Feindes nicht voraussehen können, die mehrste Officiers ihre Equipagepferde inzwischen verkaufet hätten, um die Fourage zu menagiren, und sich gegen die kommende Campagne desto besser wieder equipiren zu können. Doch würde dieser Umstand nichts hindern, wofern Ew. Liebden nicht noch wegen Subsistenz der Truppen einige Schwierigkeit sähen und wegen der Fourage, Brod und Mehl die erforderliche