470. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.

Podewils berichtet, Breslau 25. August: Schwicheldt hat um eine Erklärung gebeten, ob Preussen im Falle eines französischen Angriffs gegen Hannover die in dem ewigen Bilndniss von 1693 übernommenen Verpflichtungen erfüllen wird. Podewils hat ihm vorläufig gesagt, so lange der König von England die Freunde Frankreichs nicht angreife, dürfte Frankreich sich ruhig verhalten, während im andern Falle das nur defensive Bündniss von 1693 für Preussen nicht in Betracht komme. Für eine officielle Antwort legt Podewils einen in demselben Sinne gehaltenen Entwurf vor.

Lager bei Reichenbach, 27. August 1741.

Sehr, sehr gut, und kann man keine bessere und vernünftigere Antwort wie diese ist geben, weshalb Ich solche vollenkommen approbire.

Hyndford hat von Robinson Nachricht, dass der letztere demnächst günstige Anerbietungen aus Wien zu überbringen hoffe. Podewils sagt ihm, „que Votre Majesté ne l'avait (Robinson) pas fort goûté, que selon moi il ferait mieux de rester où il était, et que, si l'on avait des propositions à faire, on pourrait les faire passer par lui, milord Hyndford, dont Votre Majesté était fort contente.“ Hyndford fühlt sich sehr geschmeichelt, betheuert seinen Eifer für das preussische Interesse und will in einem seiner letzten Berichte an die englische Regierung die Worte gebraucht haben: „Est-il possible que pour le caprice d'une femme, on veuille mettre toute l'Europe en feu et en flammes.“

Alles sehr gut,311-1 und soll er an Plotho nach Hannover schreiben, damit Robinson nicht selbst komme, sondern alles durch Hyndford gehen müsste.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.



311-1 Vergl. unten Nr. 478, S. 318.