502. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.
Von dem Cabinetssecretär.
Lager bei Riemersheide, 14. September 1741.
.... „Der Courier, welchen Mylord Hyndford an des Königs Majestät gesandt, ist gestern früh, als eben die Armee in Procinctu gestanden, aus dem vorigen Lager bei Woitz anhero aufzubrechen, angekommen und hat seine Dépêches an den König, als eben Monsieur Valory zugegen gewesen, überliefert, welches dann verursachet, dass des Königs Majestät Sich nicht entbrechen können, diesem davon Part zu geben .... Hierbei kann nicht umhin, Ew. Excellenz zumelden, dass gestern früh, als eben die Armée in völliger Bewegung war, ein österreichischer Trompeter aus Neisse kam und ein eigenhändiges Schreiben von der letztverwittibten Kaiserin an den Prinz Ferdinand von Braunschweig überbrachte.333-1 Ich habe solches gelesen und gefunden, dass selbiges, die Wahrheit zu sagen, viele Amertumes, aber auch zugleich grosse Angoisses marquiret, und gehet der Einhalt kurz dahin, der Prinz möchte des Königs Majestät dahin disponiren, dass, da Dieselben zuerst mit dem Hause Oesterreich gebrochen, Dieselbe auch zuerst mit demselben Frieden machen und selbiges wider seine so sehr überwiegende Feinde assistiren möchte. Des Königs Majestät wollen die Antwort auf sothanes Schreiben selbst aufsetzen“ 333-2 ....
Eichel.
Auszug aus der Ausfertigung.
333-1 D. d. Wien 11. September. Gedruckt bei Arneth I, 397.
333-2 Die Antwort des Prinzen Ferdinand, Camp de Gross-Neuendorf près de la Neisse, au mois de septembre 1741, ist gedruckt bei Arneth I, 398. Das Concept im Königl. Geh. Staatsarchiv ist von der Hand des Königs.