523. AN DEN KÖNIG VON GROSSBRITANNIEN IN HANNOVER.
Breslau, 22. September 1741.
Ew. Majestät freundbrüderliche beide Schreiben vom 30. letztverwichenen Monats und vom 9. des itztlaufenden sind Mir, obgleich etwas späte, wegen des mit Meiner Armee vorgenommenen letzteren Marsches, wohl zu Händen gekommen.
Gleichwie Mir nun die darin zu Meiner besonderen Consolation und Vergnügen von Ew. Majestät gegebene gütige Versicherungen von Deroselben beständigen werthen Freundschaft und Affection nicht anders als höchst angenehm und erfreulich fallen können, als wollen Ew. Majestät auch von Mir vollenkommen persuadiret zu sein geruhen, dass Ich keine Gelegenheit aus Händen gehen lassen werde, wann Deroselben Ich aufrichtige Proben und Merkmale Meiner gegen Ew. Majestät tragenden, unveränderlichen Hochachtung und Ergebenheit darthun und zu Deroselben Vergnügen und Satisfaction etwas contribuiren kann.
Dass Meine Intention und Meinung nimmer dahin gegangen, zu einigen Demarchen zu schreiten, welche Ew. Majestät auch nur im geringsten beunruhigen oder einigen gegründeten Argwohn wider Mich beibringen können, davon werden Ew. Majestät ohnedem versichert zu sein Mir umb so viel mehr die Justiz erweisen, als seit dem Anfang Meiner Königlichen Regierung eine Meiner angenehmsten Bemühungen gewesen, das durch somannigfaltige Blutsfreundschaft verknüpfte Band eines engen Vernehmens mehr und mehr unauflöslich zu machen. Und da es Ew. Majestät gefallen, in Dero letztem freundbrüderlichen Schreiben vom 9. hujus Sich gütigst dahin zu erklären, dass Dieselbe in Absicht der österreichischen Successionsstreitigkeiten eine genaue Neutralität zu halten entschlossen, so werden auch die von der Annäherung der königl. französischen Truppen bei Ew. Majestät entstandenen Besorgnüsseumb so viel ehender von selbst wegfallen, als Ich durch Deroselben freundbrüderliche Declaration in den Stand gesetzet werde, Mich bei der Kron Frankreich kräftigst dahin zu employiren, damit alles widrige abgekehret und der Ruhestand in den westphälischen und niedersächsischen Kreisen so viel möglich erhalten undbefestigt werden möge.
Wie Ich denn mit Ew. Majestät gütigen Erlaubniss Mich dieserhalb und sonsten auf dasjenige beziehe, was Ich eigenhändig Deroselben <351>unter dem 16. dieses Monats zu eröffnen die Ehre und das Vergnügen gehabt, und was Ich Ew. Majestät an Meinem Hoflager subsistirendem Ministro, dem Geheimen Kriegsrath von Schwicheldt, bei der ihm verstatteten Audienz mitmehrerem zu erkennen gegeben, der Ich übrigens mit vollenkommenster Hochachtung unveränderlich verharre etc.
Friderich.
H. v. Podewils.
Nach dem Concept.