<188> des Prinzen Franz von Braunschweig vorhanden sei, welche ohnerachtet ihrer erhaltenen Patente als Obristen dennoch das Avancement alter und sehr meritirter Obristen sich gerne gefallen lassen und noch niemalen ein Sujet von Klagen oder Beschwerden daher genommen hätten.

Da Mir die guten Sentiments gedachtes Residenten von Hochstetter und dessen zehrte und patriotische Gesinnung aus allen Gelegenheiten bekannt sein, so zweifele Ich nicht, dass derselbe, wann er erwähnte Reise zu dem Prinzen nach Meinem Verlangen übernehmen wird, letzteren von seiner vielleicht in der ersten Hitze genommenen Resolution abbringen und in moderate und gute Sentiments einleiten werde; welches Ihr also bestens zu besorgen habet. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


6839. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Potsdam, 30. Juni 1755.

Ew. Excellenz ermangele nicht, auf Dero gnädiges Schreiben in ganz gehorsamster Antwort zu vermelden, wie ich nicht im geringsten zweifele, dass es Sr. Königl. Majestät Intention vollenkommen conform sein werde, wann Ew. Excellenz den Herrn von Knyphausen über die von dem Chevalier de La Touche gethanene Anträge und darauf erhaltene Antworten informiren lassen werden,1 um au Fait und im Stande zu sein, deshalb zu antworten, wenn das französische Ministère ihn darüber sprechen sollte.

Die beiden Depeschen des Herrn von Maltzahn zu Stockholm vom 10. und 17. dieses haben Se. Königl. Majestät nur allererst heute früh gelesen und darauf zu antworten befohlen, wie Sie dasjenige, [was er] wegen der Conduite, so der Graf von Solms zu halten hätte, meldete,2 sehr approbireten, auch letzterer darnach instruiret werden sollte, mit dem Beifügen, nicht zu sehr noch zu weit mit der Partie des Senats zu entriren.3 Welches also Ew. Excellenz schuldigst melden sollen.

Was die letzteren Dépêches des Herrn von Maltzahn zu Dresden anbetrifft, da wollen Se. Königl. Majestät demselben, so viel den Punkt wegen der Commerciensachen anbetrifft,4 noch morgen von hier aus Selbst antworten lassen.5

Die von dem Herrn Ammon zu Cöln mit einer Estafette hieher gekommene Dépêches6 haben des Königs Majestät ihrer Weitläuftigkeit



1 Vergl. Nr. 6836.

2 Vergl. Nr. 6841.

3 Vergl. S. 156. 175.

4 Vergl. S. 181. 182.

5 Vergl. Nr. 6846.

6 Ammon berichtet, Köln 25. Juni: „Le dépit, pour ne point dire la disgrâce, que l'électeur de Cologne a jeté contre M. d'Asseburg, mais encore plus contre M. de Metternich, provient de ce qu'il est dans l'idée que du moins le premier se réjouit de la mort d'Anxel [favori de l'Électeur], et que le second l'a peut-être empoisonné … Il est presque hors de tout doute que M. d'Asseburg perdra toute son activité, s'il n'y a pas moyen de le faire rejoindre l'Électeur son maître le plus tôt possible. Pour cet effet, je dois remettre au bon plaisir et aux très grandes lumières de Votre Majesté, et M. d'Asseburg le fait avec moi, si Elle ne juge point convenable d'écrire une lettre au roi de France pour représenter à ce monarque le danger que court le système par l'éloignément du Grand-Maître de la personne de l'Électeur.“