7108. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 1. December 1755.

Es haben Se. Königl. Majestät mir heute befohlen, an Ew. Excellenz sofort zu melden, wie Dieselbe nunmehro besorgen möchten, dass alle Expeditiones vor den bewussten geheimen Émissaire nach der Türkei405-3 mit Ende dieser Wochen fertig wären und zu Sr. Königl. Majestät Unterschrift eingesandt werden könnten, weilen Höchstdieselbe intentioniret wären, mit Anfang der künftigen Woche Dero Gebrauch davon zu machen.

Ew. Excellenz habe dannenhero solches hierdurch sofort schuldigst melden sollen und nur vor mich noch beifügen wollen, wie dass, nachdem ich den sogenannten405-4 von Rexin noch über ein und anderes selbst<406> gesprochen, derselbe mir auf das festeste versichert hat, wie der von Celsing exprès verlanget, dass seinem Hofe kein Avertissement vor der Hand von der Schickung eines neuen Émissaire gegeben werden möchte.406-1 Ich habe auch heute die Gelegenheit gefunden, des Königs Majestät davon zu sagen, die mir dann geantwortet haben, dass in der Situation, worin Sie noch zur Zeit mit dem schwedischen Ministerio stünden,406-2 Sie ohnehin gar nicht gemeinet wären, weder dem von Wulfwenstjerna, noch dem schwedischen Ministerio die geringste Ouverture von dieser neuen Schickung zu machen, obschon des von Celsing guten Rathes und Assistance ganz unter der Hand und im höchsten Secret sich dabei zu bedienen und Dero neuen Émissaire so zu instruiren, dass, wenn er an dem bewussten Orte seines Aufenthalts sein würde, er etwa acht Tage zuerst den von Celsing und dann nachher den de Vergennes davon avertiren solle. Welches alles jedennoch Ew. Excellenz im höchsten Vertrauen und nur vor mein Particulier besonders melden wollen.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



405-3 Vergl. Nr. 7096. S. 393.

405-4 Vergl. S. 21.

406-1 Vergl. S. 392.

406-2 Vergl. S. 400.