7534. AN DEN ETATSMINISTER VON BORCKE IN BERLIN.
Potsdam, 1. Juni 1756.
Bei denen von Euch in Eurem Berichte vom 30. vorigen wegen des Erbprinzen von Hessen-Cassel Durchlaucht gemeldeten Umständen1 hat alles wegen dessen Engagement in Meine Dienste in so weit seine Richtigkeit erhalten, dass Ich gestern bei der Parole alles erforderliche deswegen publiciren lassen, auch die nöthige Patente deshalb bei der Kriegeskanzlei bereits in der Ausfertigung seind, so dass Ich solche morgen oder übermorgen werde vollenziehen können, die Ich Euch dann allenfalls zusenden lassen werde, damit Ihr Euren weitern guten Gebrauch davon machen und wegen dessen, so der Reversalen halber etwa noch erforderlich sein dörfte,2 de concert mit dem Etatsminister Graf Podewils besorgen und in Richtigkeit setzen könnet.
Friderich.
Nach dem Concept.
7535. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Feriet3 berichtet, Kopenhagen 25. Mai: „Suivant4 les lettres de Pétersbourg, l'impératrice de Russie a donné ses ordres que la flotte se tienne prête. Ces lettres ajoutent encore qu'on assure même qu'en cas de besoin le corps de troupes auxiliaires que cette Princesse s'est engagée par les traités de fournir au roi d'Angleterre, sera transporté directement par mer en Angleterre. Mais ce transport ne paraît guère possible, la Russie manquant des vaisseaux nécessaires pour l'exécution d'un pareil dessein, et le tout uniquement inventé pour tâcher d'intimider les cours de Stockholm et de Copenhague.“ | Potsdam, 1. Juni 1756. Zufolge Sr. Königl. Majestät allergnädigstem Befehl soll ich an Ew. Excellenz melden, wie dass Dieselbe an den englischen Minister Herrn Mitchell die Relation, so der Graf von Solms zu Stockholm unter dem Dato vom 21. Mai currentis, sub numero 85, an des Königs Majestät erstattet,5 und wovon vermuthlich das Duplicat an Ew. Excellenz gekommen ist, aus dem Original lesen lassen möchten, und zwar hauptsächlich wegen der letzteren chiffrirten Passage, des Douglas Commission in Petersburg betreffend,6 wie dann auch Ew. Excellenz erlauben könnten, dass der Herr Mitchell von solcher Passage Abschrift nähme. Sr. Königl. Majestät Intention, welche Ew. Excellenz gegen denselben bestens releviren möchten, ist diese, damit gedachter Mitchell daraus ersehen möchte, |
1 Borcke berichtet, Berlin 30. Mai, dass der Erbprinz die Reversalien für seinen Eintritt in den preussischen Dienst unterzeichnen werde.
2 Am 31. Mai übersandten Podewils und Borcke die unterzeichneten Reversalien.
3 Vergl. S. 284.
4 Ein erster Abschnitt des Berichtes enthält Mittheilungen über die Reise des Königs von Dänemark. Vergl. S. 230.
5 Der Bericht des Grafen Solms ist im wesentlichen in dem Erlass an Knyphausen vom 5. Juni (Nr. 7545) wiedergegeben.
6 Vergl. S. 360.