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Se. Königl. Majestät gedachten Minister morgen sprechen, Sie alsdenn präsupponiren werden, dass ihm alle Umstände davon schon bekannt sein.

Hiernächst haben Se. Königl. Majestät mir noch befohlen, an Ew. Excellenz zu vermelden, wie Dieselbe befremdet wären, dass Deroselben von Ew. Excellenz nichts weiter bisher wegen der mecklenburgischen Affaire und dem von Forstner gemeldet worden sei, zumalen Sie geglaubet hätten, dass nach der Declaration, welche des Königs Majestät gegen letzteren mündlich gethan,1 die Sache keinen sonderlichen weiteren Anstand gehabt haben würde.

Ich soll auch Ew. Excellenz beikommenden Bericht aus Regensburg zusenden und zugleich benachrichtigen, wie Se. Königl. Majestät von sehr guter Hand2 soeben avertiret worden wären, dass der wienersche Hof intentioniret sei, mit nächstem an alle Reichskreise Gesandten zu schicken, um selbigen allerhand sehr widrige Insinuationes, sowohl gegen des Königs Majestät als auch gegen Hannover zu thun, um selbige gegen des Königs Majestät aufzubringen, welchem Avertissement noch beigefüget worden, wie es gut und nöthig sein dörfte, dass des Königs Majestät darüber bei denen Kreisern invigiliren Hessen, da es dann unter Beistand von Hannover keine Schwierigkeit haben werde, alle übele Absichten evanouiren zu machen, zumalen wenn die Kreiser von dergleichen Vorhaben präveniret würden. Es wollen also Se. Königl. Majestät, dass Ew. Excellenz Sich darüber mit dem Herrn Mitchell arrangiren möchten, damit das hannoversche Ministerium solchem Vorhaben bei denen Kreisern contrariirete, auch diese darüber prävenirete, was vor Insinuationes ihnen von dem wienerschen Hofe geschehen würden.

Welches alles ich dann Ew. Excellenz hierdurch getreulichst melden wollen.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


7624. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Potsdam, 29. Juni 1756.

Mein lieber Geheimer Etatsminister Graf von Finckenstein. Ich habe vor gut gefunden, Euch hierdurch aufzutragen, dass Ihr entweder den Kammergerichtsrath Kahle oder aber auch einen derer habilesten Professoren, es sei bei der Universität zu Halle oder zu Frankfurt, der die mehriste Geschicklichkeit in der Historie und im Schreiben hat, auswählen und demselben committiren sollet, dass er eine Brochure, von ohngefähr zum höchsten von 80 Blättern, gedruckt mit Menagirung des Secrets, sowohl in teutscher als in französischer3 Sprache aufsetzen und darin ein kurzes, aber deutliches Précis von allem übelen Verfahren, so



1 Vergl. S. 486.

2 Schreiben der Markgräfin von Baireuth, Baireuth 26. Juli.

3 Die Schrift ist — vergl. das folgende — deutsch, französisch und lateinisch erschienen.