7458. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.
Podewils und Finckenstein berichten, Berlin 25. April, über das Auftreten des kaiserlichen Hofes in den preussischen Werbungsstreitigkeiten mit Mecklenburg:294-2 „Es giebet diese ungewöhnliche und unfreundliche Démarche des kaiserlichen Hofes genugsam zu erkennen, wie gefährliche Absichten hierunter verborgen, und dass der kaiserliche Hof durch die gesicherte Mehrheit der Stimmen derer katholischen geist- und weltlichen Fürsten hauptsächlich intendire, durch einen Reichsschluss Ew. Königl. Majestät Werbungen im Reiche einen empfindlichen Tort zu thun und die Reichsstände zu scharfen Patenten gegen die Werbungen zu animiren.“ Die Minister weisen jedoch darauf hin, „dass keine Pacta vorhanden, wodurch Ew. Königl. Majestät prätendirtes Werbungsrecht in denen mecklenburgischen Landen festgesetzet ist, und dieses aus dem eventuellen Successionsrecht294-3 so wenig, als dass solches zu Zeiten Ew. Königl. Majestät Herrn Vaters Majestät exerciret worden, sich mit Bestände behaupten lassen dürfte … Hiergegen aber sind in denen zu Ew. Königl. Majestät Herrn Grossvaters Majestät Zeiten errichteten294-4 und nachhero erneuerten Hausverträgen dem Hause Mecklenburg alle landesherrliche Gerechtsame ohne die mindeste Einschränkung reserviret worden.“ | [Potsdam, avril 1756.] Je me moque des Autrichiens, et je presserai le duc de Mecklembourg, pour qu'il soit obligé de changer les démarches injurieuses qu'il a faites à mon armée, les édits outrageants qu'il a fait afficher dans son pays,294-5 et qu'il se mette à la raison. La cour de Vienne n'a consenti à son raccommodement avec ses gentilshommes294-6 qu'à condition qu'il empêchât l'armée prussienne de lever du monde dans son pays. Voilà le dessous des cartes, et c'est ce que je ne peux souffrir à cause des conséquences. Federic. |
Nach der eigenhändigen Aufzeichnung [praes 27. April] am Rande des Berichts.
<295>294-2 Vergl. S. 292.
294-3 Vergl. S. 21.
294-4 Vergl. Bd. IX, 60.
294-5 Vergl. S. 273.
294-6 Vergl. S. 20.