7535. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

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Feriet372-3 berichtet, Kopenhagen 25. Mai: „Suivant372-4 les lettres de Pétersbourg, l'impératrice de Russie a donné ses ordres que la flotte se tienne prête. Ces lettres ajoutent encore qu'on assure même qu'en cas de besoin le corps de troupes auxiliaires que cette Princesse s'est engagée par les traités de fournir au roi d'Angleterre, sera transporté directement par mer en Angleterre. Mais ce transport ne paraît guère possible, la Russie manquant des vaisseaux nécessaires pour l'exécution d'un pareil dessein, et le tout uniquement inventé pour tâcher d'intimider les cours de Stockholm et de Copenhague.“

Potsdam, 1. Juni 1756.

Zufolge Sr. Königl. Majestät allergnädigstem Befehl soll ich an Ew. Excellenz melden, wie dass Dieselbe an den englischen Minister Herrn Mitchell die Relation, so der Graf von Solms zu Stockholm unter dem Dato vom 21. Mai currentis, sub numero 85, an des Königs Majestät erstattet,372-5 und wovon vermuthlich das Duplicat an Ew. Excellenz gekommen ist, aus dem Original lesen lassen möchten, und zwar hauptsächlich wegen der letzteren chiffrirten Passage, des Douglas Commission in Petersburg betreffend,372-6 wie dann auch Ew. Excellenz erlauben könnten, dass der Herr Mitchell von solcher Passage Abschrift nähme. Sr. Königl. Majestät Intention, welche Ew. Excellenz gegen denselben bestens releviren möchten, ist diese, damit gedachter Mitchell daraus ersehen möchte,

 

wie höchstnothwendig es sei, seinem Hofe bei dieser Gelegenheit sehr zu recommandiren, die grosseste Attention auf Russland zu nehmen und nichts zu- verabsäumen, um fordersamst sich darauf zu arrangiren, damit sonsten nicht die Franzosen nebst dem wienerschen Hofe an Engelland den Streich spielen und solchem Russland debauchiren,373-1 wenigstens würde man in Engelland daraus erkennen, wohin die Intention der Franzosen und der Oesterreicher ginge, und dass erstere sich gegen das kommende Jahr die Hände frei zu machen gedächten, um alsdenn im Reiche agiren zu können. So wollen des Königs Majestät auch, dass Ew. Excellenz zugleich ermeldeten Herrn Mitchell den einliegenden Bericht des Feriet aus dem Original lesen lassen möchten. Welches denn auf allergnädigsten Befehl Ew. Excellenz hierdurch schuldigst melde, zugleich aber vor mich nur noch anfüge, wie das schlimmste hierbei ist, dass der Chevalier Williams sich bei dem petersburgischen Hofe, sowohl bei der Kaiserin als dem Grosskanzler und fast durchgängig, durch seine übele Manieren dergestalt verhasst gemachet,373-2 dass sicheren Nachrichten nach373-3 man besorget, dass es deshalb mit ihm zu solchem Éclat kommen dörfte, davon der Affront selbst auf die Kron Engelland zurückfallen möchte, daferne derselbe nicht bald rappelliret werden dörfte. Welche Nachricht jedennoch zu menagiren, Ew. Excellenz unterthänig bitte.

Eichel.

P. S.

Noch haben mir des Königs Majestät befohlen, Ew. Excellenz zu melden, wie Dieselbe nur sonder einigen Anstand und Zeitverlust das nöthige wegen des Königs von Polen Majestät vorhabenden kurzen Reise nach Polen, nach Maassgebung wie solches der Geheime Rath von Maltzahn in seinem Bericht vom 28. Mai373-4 gemeldet hat, besorgen möchten.373-5

Nach der Ausfertigung.



372-3 Vergl. S. 284.

372-4 Ein erster Abschnitt des Berichtes enthält Mittheilungen über die Reise des Königs von Dänemark. Vergl. S. 230.

372-5 Der Bericht des Grafen Solms ist im wesentlichen in dem Erlass an Knyphausen vom 5. Juni (Nr. 7545) wiedergegeben.

372-6 Vergl. S. 360.

373-1 Vergl. S. 356.

373-2 Vergl. S. 86.

373-3 Eichel schöpfte seine Information aus dem Bericht Maltzahn's, d. d. Dresden 28. Mai, in welchem Maltzahn über Besprechungen zwischen Brühl und Broglie referirt, über die der letztere ihm Mittheilungen gemacht hatte.

373-4 Vergl. Nr. 7543.

373-5 Demgemäss Ministerialerlass an Schlabrendorff, d. d. Berlin 3. Juni.