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7633. AN DEN OBERST VON WECHMAR IN BEUTHEN.

Potsdam, 1. Juli 1756.

Es ist Mir zwar Euer Rapport vom 24. voriges wegen der gräflich Taaffe'schen Unterthanen, so sich auf diesseitiges Territorium retiriret haben, eingeliefert worden, worauf Ich Euch aber in Antwort ertheile, dass Ich diesen Leuten schlechterdings keine Protection ertheilen kann, noch will, und dass mithin denenselben nur sofort gesaget werden muss, dass man hiesiger Seits ihnen keine Protection ertheilen, am wenigsten urtheilen könne, ob sie Recht oder Unrecht hätten, und dass also sie nach den ihrigen zurückgehen und sich ihrer Herrschaft unterwerfen müssten; welches Ihr dann sogleich zu besorgen habt, weil Ich Mich von dieser Sache schlechterdings nicht mehren will.

Friderich.

Nach dem Concept.


7634. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Potsdam, 1. Juli 1756.

Mein lieber Geheimer Etatsminister Graf von Finckenstein. Ich lasse Euch vermittelst der Originalanlagen zusenden die von dem Etatsminister von Schlabrendorff an Mich eingesandte Promemoria, sowohl wegen der wienerschen Commercialsachen, als auch wegen derer Schuldensachen, nebst dem Entwurf des Rescriptes, so deshalb an den p. von Diest zu Wien zu erlassen sein wird.1 Ihr werdet auch gleichfalls aus der abschriftlichen Anlage ersehen, was gedachter Etatsminister von Schlabrendorff zugleich an Mich gemeldet hat,2 und ist Mein Wille, dass Ihr alles deshalb erforderliche sonder einigen weiteren Anstand noch Zeitverlust bei dem Departement ausfertigen und mit nächster Post gehöriger Orten abgehen lassen sollet. Welches Ihr dann bestens zu besorgen habt. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



1 Von Schlabrendorff entworfener Ministerialerlass für Diest, abgegangen am 3. Juli. Zur Sache vergl. Bd. XII, 367. 438.

2 Bericht Schlabrendorffs, d. d. Breslau, 25. Juni, über den Entwurf des Ministerialerlasses an Diest und die Art der Uebersendung desselben.