<160> Bischofs von Krakau in Polen nehmen lassen sollet, als uns hiesiger Seits gestohlen worden seind, desgleichen dass gedachtes Commando wiederum so viel von des Bischofs Leuten in Polen in Arrest nehmen und herüberbringen soll, als derselbe arretiren und in das Gefängniss werfen lassen.

Friderich.

Nach dem Concept.


7793. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Potsdam, 1. August 1756.

Ich bin von Sr. Königl. Majestät bereits ehegestern befehliget worden, an Ew. Excellenz wegen einer Sache zu schreiben, worüber Dieselbe von Sr. Königl. Majestät wegen mit dem englischen Gesandten, dem Herrn Mitchell, sprechen möchten, welches aber gestern zu melden mir unmöglich gewesen. Es betrifft solche einen gewissen in englischen Diensten sonst stehenden, aber sich jetzo mit seiner Familie zu Danzig aufhaltenden Officier, den Capitän Lambert,1 welcher ohnlängst in Gesellschaft eines englischen Cavaliers eine Reise nach Russland gethan, bei seiner Retour aber und als er über Königsberg passiret, dem Generalfeldmarschall von Lehwaldt verschiedene Nachrichten von denen russischen Truppen und anderen dasigen Umständen gegeben hat, dass derselbe vermeinet, wie es die sichersten und zuverlässigsten wären, so er zeither von dort erhalten können, und die sonst überhaupt sehr schwer von daher zu erhalten stünden. Des Feldmarschall Excellenz haben also des Königs Majestät den Vorschlag gethan,2 ob dieser Mann nicht zu engagiren sei, noch einige dergleichen Reisen dahin, und zwar als ein englischer Courier, mit Pässen von M. Mitchell versehen und zugleich Briefe von gar keiner Conséquence bei sich habend, zu thun und bei solcher Occasion dasjenige, alles dorten zu observiren, worüber ihn der Feldmarschall instruiren würde, auch demselben bei seiner Retour davon Rapport zu erstatten. Um Ew. Excellenz nicht mit einer gar zu weitläuftigen Erzählung aller Umstände und derer Vorschläge des Feldmarschall zu incommodiren und Dieselbe dennoch von dem ganzen Zusammenhang au fait zu setzen, nehme mir die Freiheit, jedoch nur vor mich und im Vertrauen, in Original beizulegen, was mehrgedachter Generalfeldmarschall an des Königs Majestät geschrieben hat, welches aber mir ohnvorgreiflich morgen früh ganz gehorsamst zurück erbitte.

Wie nun des Königs Majestät bereits an den Residenten Reimer nach Danzig schreiben lassen,3 mit dem Capitän Lambert zu sprechen, ob er dergleichen Courierreisen gegen eine jährliche Pension von 600 Thaler und 320 Thaler Unkosten vor jede Reise übernehmen wolle,



1 Vergl. S. 141.

2 Bericht Lehwaldt's, Königsberg 29. Juli.

3 Vergl. Nr. 7773.