<162> 8,000 Croaten und Panduren aus Ungarn nach Mähren auf dem Marsch wären; so würden auch verschiedene Husarenregimenter dahin erwartet. An der Fortification von Olmütz würde stark gearbeitet und wäre eine grosse Menge von schwerem Geschütz, Kugeln und Bomben dahin gebracht. Man spräche, dass der General Browne das Lager in Mähren und der Fürst Liechtenstein das in Böhmen commandiren würde, wiewohl andere wollten, dass der Fürst Piccolomini das Commando in Mähren haben werde.1 Alles wäre in Böhmen und Mähren in grosser Beunruhigung über die erstaunliche und dort noch nie gesehene Kriegesveranstaltungen, so dortiger Orten gemachet würden, so wie hergegen gute Nachrichten besageten, dass in Schlesien man von keinen Kriegesrüstungen etwas höre und die dasige Regimenter noch ruhig in ihren Quartieren stünden.
Ew. Excellenz überlasse ich, was Dieselbe denen Zeitungen deshalb inseriren zu lassen vor gut finden werden; nur nehme mir die Freiheit, annoch zu erinnern, wie ohnvorgreiflich es wohl gut sein dörfte, wann der Concipient der Zeitungen dergleichen Article nicht immédiate auf den berlinschen Article [folgen lasset], wie das vorige Mal geschehen,2 sondern solches mit andern Articuln unter einander melirete, dabei auch demselben insinuiret werde, dass, falls ja ein oder ander auswärtiger Minister directement oder indirectement bei ihm sich erkundigen lassen sollte, woher dergleichen Articul gekommen, er sich nichts weiter deshalb äussern, als dass er verschiedene aus dem Reiche und der Orten her gekommene Briefe und Passagiers gesehen und gesprochen und von solchen den Article colligiret habe.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
P. S.
Sonsten soll auf Sr. Königl. Majestät expressen Befehl ich an Ew. Excellenz noch vermelden, dass, sobald des Königs Majestät die Antwort von der Kaiserin-Königin erhalten haben werden,3 Sie intentioniret seind, solche durch Dero Minister an nachstehende Höfe communiciren zu lassen, nämlich nach Holland, nach Engelland, Frankreich, Schweden, Dänemark, an Benoît in Polen, durch Engelland der Pforte, durch den von Maltzahn an den neapolitanischen und sardinischen Gesandten4 und durch Hellen an den spanischen Gesandten;5 dass also Ew. Excellenz nur immer die Instructiones dazu vorläufig expediren lassen sollten, damit alles alsdenn gleich unterschrieben werden und abgehen könnte.6 Und da vermuthlich die erste Antwort nicht suffi-
1 Diese Angaben reproducirt unter anderen ein Artikel, Nürnberg 26. Juli, der „Berlinischen Nachrichten“ vom 3. August 1756, Nr. 93.
2 Vergl. die Correspondenz „Nieder-Elbe 22. Juli“ in Nr. 90 der „Berlinischen Nachrichten“ vom 27. Juli.
3 Vergl. Nr. 7795.
4 Sardinien war zur Zeit in Dresden nicht vertreten (vergl. Bd. XII, 261), der neapolitanische Gesandte war der Herzog von Santa Elisabetta.
5 Marchese Grimaldi.
6 Demgemäss Ministerialerlasse an die genannten preussischen Gesandten, d. d. Berlin 7. August.