<382> Da Mir gemeldet worden, wie dass nach einigen Particulärbriefen und einigen publiquen Zeitungen die Kaiserin-Königin Vorhabens sei, bei Roermond ein Corps Truppen von 20,000 Mann aus den österreichischen Niederlanden zusammenzuziehen, um mit solchen auf die erstere Ordre in Meinen clevischen Landen einzufallen, so habe Ich zwar noch bis dato alle Ursache, an der Richtigkeit solcher Nachrichten zu zweifeln; inzwischen, daferne wider Vermuthen dergleichen Vorhaben existiren und in das Werk gesetzet, auch deshalb etwas an österreichischen Truppen der Orten bei Roermond oder sonst zusammengezogen werden wollte, als wovon Ew. Liebden und [Ihr] daselbst am ersten und sichersten informiret sein können, so ist Meine Intention und Wille, dass solchenfalls und wann erwähnte Nachrichten wirklich gegründet wären, Ew. Liebden und Ihr zuforderst sogleich die Regierung und Krieges- und Domänenkammer zu Cleve, sowie auch die Münze daselbst mit allen ihren baaren Geldbeständen und importantesten Papieren nach Wesel nehmen und sie dazu von Meinetwegen beordern, zugleich aber sodann auch aus dortiger Provinz an 3 oder 4,000 Bauren mit dem, was sie haben, nach Wesel einziehen und einnehmen, auch solche allda bewehren, die dazu erforderliche Subsistance und was deshalb nöthig ist, vom Lande gegen Ertheilung richtiger Scheine, so ihnen demnächst vergütet werden sollen, einziehen und alles deshalb wohl arrangiren sollet. Daferne aber obgedachte Nachrichten falsch und ohngegründet wären, so muss auch alles in statu quo und ruhig bleiben und dem Lande kein unzeitiger und unnöthiger Alarm und Schrecken deshalb gegeben werden. Ew. Liebden und Ihr haben Sich hiernach zu achten.
Friderich.
Nach dem Concept.
8027. AN DIE ETATSMINISTER GRAF PODEWILS UND GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.
Hellen berichtet, Haag 4. September:1 „Je soumets aux lumières [de Votre Majesté] si Elle juge peut-être à propos de m'adresser une dépêche ostensible avec laquelle je pourrais retourner à Amsterdam, pour la lire en secret aux bourgmestres. Je crois que, s'il y avait un peu de pathétique, des détails sur les dangers que courait la religion protestante, sur l'altération de la balance de l'Europe, sur les suites dangereuses qui résulteraient pour la République des liaisons des cours de Vienne et de Versailles, quelques fortes assurances de l'amitié pour cet Etat, quelque chose de flatteur pour les Ré- | Sedlitz, 13. September 1756. Einliegende Dépêche des von Hellen im Haag haben des Königs Majestät mir befohlen, Ew. Excellenz und des Herrn Grafen von Finckenstein Excellenz zu adressiren und von Höchstderoselben wegen zugleich dabei zu melden, wie Dieselben besorgen möchten, damit die von dem von Hellen darin verlangete ostensible Dépêche an ihn in pathétiquen Ter- |
1 Vergl. über den Bericht Hellens auch Nr. 8035.