<419> Welches mir noch befohlene dann hierdurch gehorsamst ausrichte. Ich habe hierbei Ew. Excellenz aber zu melden nicht Anstand nehmen können, dass, sowie ich aus einem gestern Abend erhaltenen Schreiben ersehen, die Dépêches und Papiere quaestionis noch nicht einmal von Dresden abgegangen seind, daher ich dann auf Sr. Königl. Majestät Befehl heute früh sogleich an den Herrn von Maltzahn schreiben müssen, darunter nicht eine Stunde länger zu säumen, sondern erwähnte Papiere ohne einigen weiteren Zeitverlust mit Extrapost unter Nehmung gehöriger Sicherheit an Ew. Excellenz abzusenden.

Ich habe sonsten noch vergessen, an Dieselbe von des Königs Majestät wegen zu melden, wie Ew. Excellenz an den Marquis de Valory äussern könnten, dass Se. Königl. Majestät nie den sonst nicht gewöhnlichen Pas gethan haben und erwähnte Dépêches aus dem dresdenschen Archive nehmen lassen würden, daferne Sie nicht dadurch Sich gegen das Publicum zu legitimiren vor nöthig gefunden hätten, dass Deroseits dem Grafen Brühl nichts und noch weniger imputiret worden,1 als was die Originalia mit sich brächten, und dass übrigens das Archiv zu Dresden nicht im geringsten sonst violiret, noch etwas weiter daraus genommen, noch angesehen worden.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


8072. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.

Feriet berichtet, Kopenhagen 11. September, dass er gemäss der Königlichen Weisung vom 31. August die dänischen Staatsmänner, Graf Holstein, von Berckentin, Graf Dehn, Baron Bernstorff, von den Motiven des Königs zu dem Einmarsch in Sachsen unterrichtet habe. Feriet theilt des längeren die Entgegnungen der einzelnen dänischen Minister mit … „D'ailleurs, Sire, ceux qui dans les dernières guerres de Silésie se portaient le plus pour la cour de Vienne, se déclarent aujourd'hui pour Votre Majesté et conviennent que l'Impératrice-Reine rompt en visière avec Votre Majesté, dont ils croient que cette Princesse pourrait bien se repentir, parceque Votre Majesté avait su inspirer à la plupart des princes protestants de l'Empire des soupçons contre la cour de Vienne,2 comme si elle en voulait à la religion, et que la France même avec le temps pourrait bien se ranger du côté de Votre Majesté. Ils admirent surtout la prudence de Votre

Sedlitz, 19. September 1756.

Ministère ihm antworten, dass in dergleichen Fällen es nicht anders sein könnte, als dass different gedacht und gesprochen werden müsste. Wenn sie aber das Précis der Brühlischen Dépêches3 und demnächst ein und andere Dépêches selbst gesehen haben würden, so würden viele noch anders denken.



1 Vergl. S. 307—309 und S. 377.

2 Vergl. Bd. XII, 471.

3 Vergl. S.307—309. 377.