<437> hierbei wiederum sowohl die allergnädigsten Antwortschreiben an den Herrn Mitchell,1 als auch die [Antwort] an M. Michell2 zu adressiren, mit gehorsamster Bitte, erstere nach ihrer Adresse fordersamst abgeben zu lassen, wegen letzterer aber der Geheimen Kanzelei aufzugeben, dass selbige mit der zuerst abgehenden Post unter einer sicheren Enveloppe mit abgehen müsse, indem deren Einhalt wohl etwas pressiren dörfte.

Ich zweifele nicht, dass gedachter Herr Mitchell an Ew. Excellenz einige Ouverture gegeben haben sollte, von dem, was Mylord Stormont demselben occasione einiger aus der dresdenschen Kanzelei enlevirten Papiere gemeldet hat.3 Ich muss hierbei en passant erinnern, dass die Enlevirung dieser Papiere nicht sowohl aus dem dresdenschen Archive, sondern vielmehr nur aus der Cabinetskanzelei geschehen sei, von welcher mir der Umstand gesaget worden, dass in solcher zwar eine besondere Registratur von denen vorkommenden currenten Sachen, die aber mit Ende oder nach Ablauf eines jeden Jahres zu dem grossen Archive gebracht und abgeliefert werden. Wie mir also gesaget werden wollen, so seind die nunmehro nach Berlin geschickte Papiere eigentlich nur aus der Kanzeleiregistratur genommen, das eigentliche Archiv aber nicht berühret worden. Ob nun alles dieses seine völlige Richtigkeit gehabt, solches bin ich nicht im Stande zu sagen, da die ganze Sache durch mündliche Ordres tractiret worden, und ich nichts davon gewusst, noch erfahren habe, als was mir von dem Herrn von Maltzahn und anderen ex post davon gesaget worden, wie ich dann auch keine einige Pièce davon gesehen als die, so auf Sr. Königl. Majestät Befehl ich Ew. Excellenz zusenden müssen. Inzwischen und da nach M. Mitchell Schreiben Mylord Stormont gemeldet hat, wie die Königin von Polen die sämmtliche auswärtige Minister zu sich rufen lassen und von denenselben verlanget, ihre deshalb gethane Protestation an deren respective Höfe gelangen zu lassen, so erachten Se. Königl. Majestät vor gut zu sein, dass auch Dero Minister einige Information nach Anleitung dessen, so Dieselbe an M. Mitchell deshalb geantwortet4 und welches der Kürze halber hierbei lege, davon gegeben werde.5

Dem Herrn Mitchell haben Se. Königl. Majestät sonsten vermittelst eines eigenhändigen Postscripti die Erlaubniss gegeben, zu Deroselben in das Lager zu kommen.6 Daferne solches eine pure Reise von Curiosité ist und derselbe noch niemalen einige Campagne gethan hat, so vermuthe ich, wenn gegen Ew. Excellenz mich desfalls in Vertrauen expliciren darf, er werde solcher, zumalen bei der jetzigen Saison und sehr üblem Wetter, auch wenn das hiesige Lager weiter nach denen böhmischen Gebirgen vorrücken sollte, bald müde und überdrüssig



1 Vergl. Nr. 8088.

2 Vergl. Nr. 8092.

3 Vergl. S. 430.

4 Vergl. Nr. 8088.

5 Demgemäss Circularerlass an die preussischen Vertreter in Regensburg und an den ausserdeutschen Höfen, Berlin 25. September.

6 Vergl. S. 431. 432.