Œuvres de Frédéric le Grand - Werke Friedrichs des Großen

Nacnt zwischen dem 6. und 7. ist ein sächsischer Courier von Dresden ganz eilig passiret, welcher dem Postmeister gute Pferde parat zu halten angedeutet, weil mehr und öfters dergleichen kommen würden, und da dieser vielleicht von Ew. Königl. Majestät Einmarsch in Sachsen Nachricht nach Petersburg bringen wird, so weiss nicht, ob dieses das russische System ändern könnte.“

zwar fast nicht zu präsumiren ist, dass die Russen, wennschon solche die österreichische Partie nehmen, bei der schon avancirten Saison noch in diesem Jahre operiren sollten, so sollet Ihr inzwischen dennoch alle Präcautiones nehmen lind Euch so arrangiren, als ob sie Euch wirklich attaquiren würden.

Hierbei dienet Euch zu Eurer Direction, dass Ich an den Etatsminister Graf Podewils die Ordre gegeben habe, Euch sogleich einige Requisitoriales wegen eines Durch- oder Einmarsches in Polen zuzusenden, damit Ihr solche vorräthig habet, um, wann die Russen in Polen gehen sollten, Ihr denenselben entgegen kommen und die Requisitoriales an die Republik abgehen lassen könnet.1

Was die von Euch angezeigete dortige inexigible Magazinreste anlanget, da wird es am besten sein, wenn solche, daferne sie ganz inexigible sein, niedergeschlagen werden, worüber Ihr mit denen dortigen Kammern concertiren könnet.

Von denen hiesigen Umständen habe Ich Euch sonsten benachrichtigen wollen, dass von Mir zwei Corps d'armée in Böhmen stehen, eins bei Aussig und eins bei Königgrätz, und ist gestern der Euch bekannte Elbpass Tetschen weggenommen und darin 70 Mann gefangen worden.2 Ich mit einem besonderen Corps d'armée bloquire hier noch die sächsischen Truppen, welche sich zwischen Pirna und der Gegenden Königstein bei Meinem Einmarsch in Sachsen in einem ganz inattaquablen Lager zusammengezogen, die Ich aber wegen der von ihrem Hofe gehabten Verständniss mit denen Oesterreichern ohnmöglich und ohne Meinen grössesten Hasard nicht hinter Mich lassen können, sondern Mich deren bemeistern müssen. Da selbige an allen Lebensmitteln in ihrem Lager Noth leiden, so kann es über acht Tage mit ihnen nicht währen, alsdenn Ich sie zu Kriegesgefangene zu haben verhoffe und die Regimenter zu gebrauchen vermeine, um neue daraus zu richten und solche dahin, wo es nöthig sein wird, zu schicken.

Friderich.