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8192. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IM LAGER BEI TSCHISCHKOWITZ.

[Lobositz, 11. October 1756.]

Ich danke Ihnen sehr vor die Nachrichten. Dieses alles ist defensive und wollen sie sich nähren und uns die Fouragen benehmen. Die Zeitung vom Marsch der 4 Regimenter ist falsch befunden. In Aussig als Tetschen ist alles ruhig. Vorgestern Nacht haben die Sachsen unter Protection ihrer Kanonen eine Brücke schlagen wollen, welche ihnen ist eingeschossen worden, und seind sie mit einem Mordgeschrei davongeloffen.1 Erste Nacht werden sie wieder eins wagen, und misslinget dieses, so wird es endlich ein Ende werden, welches der Himmel bald gebe! Adieu. Morgen fouragiret mein rechter Flügel bei Ihnen zu Gast.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.


8193. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU IM LAGER BEI COTTA.

[Lobositz,] 11. [October 1756].

Sie werden gewisse meinen Brief empfangen haben wegen die drei Bataillon von Hellendorf,2 die ich an Ihnen verwiesen habe. Nun, mein lieber Prinz Moritz, halten Sie die Ohren steif; es ist Zeit, alle Augenblick zu präsumiren, die Sachsen probiren was. Ich verlasse mir ganz auf Ihnen und bin gewisse, dass, was möglich zu thun ist, von Ihnen geschehen wird, damit uns die Leute nicht echappiren. Hier mache ich dem Feind Jalousien auf Leitmeritz, dann auf die Eger, und mache mich unnützer, als es meinen Umständen zustehet, um den Brownen beständig auf der Defensive zu halten und Sie so zu decken, dass Ihnen kein starkes Corps ankommen kann. Wenn was passiret, so bitte mir baldige Nachricht. Adieu, tausend Glück!

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig.


8194. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IM LAGER BEI SEDLITZ.

[Lobositz,] 11. [October 1756].

Ich sehe wohl, dass es anjetzo mit denen Sachsen zu Ende gehet; ich glaube, sie werden entweder gegen Schandau zu oder Hennersdorf probiren durchzukommen. Weilen anjetzo die Sache in's Kochen ist,



1 Der Versuch des Elbüberganges der Sachsen fand in der Nacht vom 8. zum 9. October statt; Bericht des Markgrafen Karl, d. d. Sedlitz 9. October. Vergl. Nr. 8191.

2 Vergl. Nr. 8190.