7964. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG IN CHEMNITZ.

Torgau, 3. September 1756.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Vetter. Ew. Liebden haben Dero Marsch von Chemnitz so einzurichten, dass Dieselbe den 5. dieses bei Freiberg stehen, woselbst Sie ein Lager aufschlagen müssen, und zwar die Infanterie in das erste Treffen und die Cavallerie in das zweite. Ich werde den 6. dieses in das Lager hinter der grossen Triebsche einrücken, welches näher an Dresden lieget, wie nach Dieselbe, woselbst Ew. Liebden Mir den 6. dieses einen Officier hinzuschicken haben, um Meine weitere Ordre zu erwarten. Mein rechter Flügel wird ohngefähr gegen Tanneberg oder Roth-Schömberg und Mein linker Flügel nach Moltzig330-2 zu stehen kommen, welches auf eine Meile näher nach Meissen und Dresden zu ist, als Nossen. Wenn Ew. Liebden Mir einen Officier zusenden werden, so will Ich demselben ohngefähr den Weg marquiren, den er zu halten hat; er muss nämlich bei der Sandmühle über die Mulde gehen, von dar den Weg auf Krum-Hennersdorf, Dittmannsdorf, Neukirchen, von dar auf Tanneberg, wo der Officier, welchen Ew. Liebden schicken, in Mein Lager hereinkommet. Ich werde den 7. Ruhetag machen, Ew. Liebden aber müssen selbigen Tages noch weiter vorrücken. Den Marsch aber, den Dieselbe alsdenn zu thun haben, werde Ich Deroselben schicken,<331> wenn Ich im Lager sein werde. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Grossen Generalstabs zu Berlin.



330-2 Sic; wohl Manzig.