8065. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL VON DOSSOW IN WESEL.
Sedlitz, 17. September 1756.
Ich habe aus Eurem Schreiben vom 11. dieses ersehen, was Euch der Kammerpräsident von Bessel wegen einer ihm zugekommenen Nachricht eines prätendirten Einmarsches von einigen österreichischen und französischen Truppen in das Clevische melden wollen. Ich beziehe mich zuforderst auf dasjenige, so Ich Euch und des Generallieutenant Erbprinz von Hessen-Cassel Liebden. ingleichen dem Generalmajor von Jungken deshalb mit letzterer Post geschrieben habe,408-4 und obschon noch zur Zeit Ich den Bruit von dergleichen Einmarsch vor ohngegründet halte, so kann Ich doch auch nicht vor dasjenige schwören, was darunter noch geschehen könnte, und glaube Ich demnach vor das beste Mittel bei der Sache zu sein, dass, woferne ob<409>erwähntes Vorhaben gewiss sein sollte, worunter Ihr nebst dem übrigen dortigen Gouvernement Euch nicht zu sehr pressiren oder übereilen müsset, bevor Ihr nicht die völlige Gewissheit davon habet, Ihr alsdenn die dortige Kammer und Collegia nach Wesel nehmet und die Gelder und wichtigste Sachen dahin transportiren lasset. Ich überlasse alles dieses Eurer und des übrigen dortigen Gouvernements guter und wohlüberlegter Verfügung, recommandire Euch aber nochmalen, davon vor der Hand und bis zu näherer und völliger Gewissheit durchaus keinen Éclat deshalb zu machen und dem Lande einen zu frühzeitigen oder vielleicht gar ohnnöthigen Allarm zu geben.
Friderich.
Nach dem Concept.
408-4 Vergl. Nr. 8026.