8179. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IM LAGER BEI SEDLITZ.
Lobositz, 8. October 1756.
Mein lieber Generallieutenant von Winterfeldt. Ich habe Euren Rapport vom 7. dieses erhalten und daraus eben nicht gar gerne ersehen, dass es sich mit denen Sachsen noch immer mehr zu trainiren scheinet. Wenn inzwischen Mir von dem dortigen Corps nur 4 Bataillons geschicket werden können, so bin Ich davon schon zufrieden, nur müsste alsdenn der Generalmajor von Retzow auch zugleich die Veranstaltung machen, dass solche alles zu ihrer Verpflegung nöthige mitbrächten, und dass dergestalt die hiesige Armée inclusive dieser vier Bataillons bis zum 21. dieses Monats inclusive alles benöthigte an Mehl und Fourage bis Aussig vorräthig hätte und die vier Bataillons das Mehl p. mit sich brächten, worüber Ihr dann mit dem Generalmajor von Retzow alles zu concertiren habet. So werde Ich auch gerne sehen, dass Mir die kleinen Mortiers mitgeschicket werden, und da der Obristlieutenant von Dieskau dort eben nicht viel zu thun haben kann, so könnte derselbe mit solchen hieher kommen. Dahergegen das Bataillon von Lengenfeld zu dem dortigen Corps d'Armée stossen könnte, indem, da dorten kein Feind ist, die Transports daselbst ohne Escorte gehen können, dass also Ich eigentlich nur 3 Bataillons anhero bekäme.
Ich schreibe deshalb an den Markgrafen Karl sowohl, als an den Fürsten Moritz, damit selbige sich sogleich mit Euch darüber concertiren und ersterer das nöthige deshalb überall disponire.
Ich schicke Euch zugleich hierbei den Plan von der letzteren hiesigen Bataille, welchen Ihr dem Markgrafen Karl, Fürst Moritz, Generallieutenant Lestwitz, sowie auch Meinen Brüdern weisen könnet; will auch einer oder anderer von ihnen sich solchen copiiren lassen, so stehet ihm solches frei, den Plan selbst aber müsset Ihr<513> asserviren und Mir solchen hiernächst wiedergeben, weil Ich Selbst kein Exemplar weiter davon als dieses habe. Ich bin Euer wohlaffectionirter König
Einen Menschen muss man nach Plauen schicken, um zu wissen, was bei Eger und der Gegend passiret, der andere nach Zittau, um vom Leitmeritzer Kreis Nachricht zu haben. Hier besorge nichts, wenn ich die 4 Bataillons kriege, als mir mit der Fourage durchzuhelfen; hier zu bleiben den Winter, wird unmöglich, wor es 8 Tage noch in Pirna währet; und sodann muss man sich gefasset machen, die Campagne bei Schweidnitz im December mit einem Theil der Armée zu endigen. Ich werde Prophet seind.
Friderich.
Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.