8194. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IM LAGER BEI SEDLITZ.
[Lobositz,] 11. [October 1756].
Ich sehe wohl, dass es anjetzo mit denen Sachsen zu Ende gehet; ich glaube, sie werden entweder gegen Schandau zu oder Hennersdorf probiren durchzukommen. Weilen anjetzo die Sache in's Kochen ist,<523> so habe die drei mir zugedachte Bataillons beordert, nach Hellendorf zu marschiren523-1 und habe sie an Prinz Moritz verwiesen; die Hauptsache ist, sich der Leute Meister zu machen und, so viel möglich, ohne sonderlich viel Blutvergiessen. Ich warte nun alles ab, was da geschehen wird, und bin hier nur bedacht, alles wohl zu decken. Was bis dato so viel geschehen, ist, dass jenseite der Elbe 5 oder 600 Husaren und Panduren sich befinden und dass gegen das Gebirge Annaberg etc. keiner heran darf und überdem wir unsere Communication frei haben. Dieses ist alles, was ich vor Sie thun kann, das übrige, was dorten geschiehet, muss ich vom Glück erwarten. Ziehen Sie nicht zu viel von Sedlitz weg, sonst machen Sie ihnen das Loch offen, indem Sie ihnen ein anderes zustopfen. Die Leute werden falsche Attaquen machen, also seind Sie behutsam und entblössen Sich nirgend. Adieu. Ich wünsche tausend Glück.
Friderich.
Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.
523-1 Vergl. Nr. 8190. 8193.