8589. AN DEN GENERALLIEUTENANT ERBPRINZ VON HESSEN-CASSEL IN WESEL.
Dresden, 6. Februar 1757.
Durchlauchtigster Fürst, freundlich lieber Vetter. Ew. Liebden beide Schreiben vom 26. und 31. letzteren Monates habe Ich erhalten und melde Deroselben, soviel insonderheit letzteres anbetrifft, hierdurch in freundvetterlicher Antwort, wie es an dem ist, dass der Generallieutenant de la Motte von Mir befehliget worden, einen Transport von 39 Canons und 10 Mortiers bereit zu halten und solche den Rhein herunter nach Holland zu schicken,1 damit selbige von dar weiter, wohin Ich es disponiren würde, geschicket werden können, Ich aber deshalb noch angestanden habe, Ew. Liebden davon zu benachrichtigen, da Ich zuforderst den nöthigen Freipass deshalb in Holland durch Meinen Chargé d'affaires im Haag, den von Hellen, sollicitiren lasse,2 welcher beordert ist, alsdenn solchen dem Gouvernement zu Wesel zuzusenden, mithin Ew. Liebden zu adressiren, auf dass der Generallieutenant de la Motte als Commandant sodann das weitere besorgen könne. Ew. Liebden werden also Sich deshalb völlig zu beruhigen belieben, da Mein Wille ist, dass Deroselben in keinem Stücke, auch in Dero Posten als Gouverneur, an den gebührenden Égards manquiret werden soll.
Wobei Deroselben doch nicht verhalten kann, dass nach der in allen Meinen Festungen hergebrachten Gewohnheit von je her Ich allemal dergleichen Ordres Meinem Commandanten zu adressiren pflege, wie solches zu Magdeburg, Neisse und allen übrigen Meinen Festungen der beständige Gebrauch ist, dahero auch Ew. Liebden gedachtem Generallieutenant de la Motte darunter sowohl als sonst in dergleichen Fällen völligen Glauben beilegen können, wenn derselbe solche Meine Ordres Ew. Liebden melden wird, da Ich die Commandanten von dem in solchen Gelegenheiten nöthigen vielen Détail zu chargiren pflege. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter
Friderich.
Nach dem Concept.
8590. AU ROI DE LA GRANDE-BRETAGNE A LONDRES.
König Georg schreibt, St. James, 7. Januar 1757: „Monsieur mon Frère. J'ai appris avec beaucoup de reconnaissance les dispositions favorables que Votre Majesté me témoigne,3 et je reconnais en même temps combien il est important que ce soit un secret impénétrable. C'est pourquoi je La prie que toute cette correspondance, aussi bien que tout ce qui regarde les affaires d'Allemagne, soit traitée entre le comte de Podewils, qu'Elle en a chargé,4 et le président de Münchhausen, que j'instruirai la-dessus. Votre Majesté peut compter que, de mon côté, je contribuerai selon mon pouvoir aux intérêts de Votre Majesté, et que, si la guerre tourne favorablement et que nous soyons en état de nous soutenir, nous n'ayons plus à craindre nos ennemis à l'avenir. Je suis avec estime et amitié, Monsieur mon Frère, de Votre Majesté le bon frère
George R.
1 Vergl. Nr. 8588.
2 Vergl. S. 241.
3 Vergl. Nr. 8475.
4 Vergl. Nr. 8476.