<258>missaires zur Bedeckung bei sich hätten, in Litthauen eingerücket wären, und dass von einer Cavallerie, so von Smolensk kommen sollte, sich noch nichts geäussert habe; dass man zwar denen litthauschen Postmeisters untersaget, nichts von denen Arrangements der Russen in Litthauen nach Warschau zu schreiben, dass man aber dennoch um so viel gewisser und zuverlässiger wisse, dass alles mit dem russischen Ankauf der Magazine daselbst sehr langsam gehe, und es schiene, dass alles solches nur geschähe, um die Welt zu eblouiren, weil, was an Magazinen gemachet würde, nur geringe Amas wären, und die Accords gemachet würden, das Getreide zu liefern, wenn man es verlangete; dass also man daraus wahrnehme, wie, was die Russen deshalb in Litthauen thäten und ausbreiteten, nur eine Falle wäre, welche man Euch stellete, um Euch einzuschläfern und desto leichter zu surpreniren. Man spräche und rechnete bei der sächsischen Partie bereits darauf, dass die Invasion in Preussen nächster Tagen geschehen würde, und hätte gedachte Partie den Bruit ausgestreuet, als ob Memel schon von den Russen genommen wäre. Dass übrigens ein gewisser Kluszewski dorten in Warschau dem Hofe alle möglichste Éclaircissements von dem Zustande Meiner Truppen in Preussen und denen übrigen dortigen Arrangements gegeben hätte und von Warschau mit Anfang dieses Monates nach dem Apraxin abgereiset wäre, um ihm zum Guide bei der Invasion zu dienen.

Alles dieses mache Ich Euch bekannt, damit Ihr die Mobilmachung der Regimenter um so mehr beschleuniget1 und Eure Präcautiones nehmet, auch Euch in solche Verfassung setzet, denen Russen, wenn sie kommen, mit Vorsicht, aber auch zugleich vigoureux zu begegnen. Ich erwarte Eure Nachrichten auf das baldigste.

Friderich.

Nach dem Concept.


8597. AN DIE ETATSMINISTER GRAFEN PODEWILS UND FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Dresden, 9. Februar 1757.

Meine liebe Geheime Etatsminister Grafen von Podewils und von Finckenstein. Ich lasse Euch hierbei vermittelst der abschriftlichen Anlage zufertigen, was Mir der Etatsminister von Plotho zu Regensburg wegen einer geheimen Zusammensetzung und engerer Vereinigung mit uns als bisher, und zwar nur vorerst mit einigen derer ansehnlichsten Höfe im Reich, gemeldet und vorgeschlagen hat.2 Da Ich nun dessen Gedanken darüber vor höchst gut und sehr interessant zu sein finde, so ist Mein Wille, dass Ihr alsofort auf dergleichen Plan arbeiten und sonder Zeitverlust deshalb zu Werke schreiten, auch alles möglichste anwenden sollet, dieses heilsame und höchst nützliche Werk zu Stande zu bringen, als welches zur wirklichen Execution einzuleiten Ihr keine



1 Vergl. S. 246.

2 Vergl. Nr. 8598.