<458>meritz marschiret. Tetschen und die ganze Gegend wird von selbst fallen, und woferne das Schloss Tetschen nicht von selbst fallen wollte, so seind 2 Bataillons und 500 Husaren nebst 2 Mortiers genug, das Ding zu nehmen, die der Herzog von Bevern alle bei sich hat.
Was Mich anlanget, so habe Ich vorerst Browne zu amusiren und ihn abzuhalten, damit er nichts auf Zittau tentiret. Ich werde also zwischen hier und 2 Tage Detachements über Meine Brücke bei Pirna nach der Gegend von der Herrschaft Hainspach und nach Neustadt marschiren lassen,1 um Browne von der Seite Alarm zu geben und um ihn zu amusiren, [um], wenn er etwa ein Dessein auf Zittau hätte,2 ihn wieder auf die Defensive zu bringen.
Meine fernere Operationes anlangend, da werde Ich ohngefähr den 16. oder 17. dieses mit 36 Bataillons, denn mehr habe Ich nicht, bis Nollendorf vorrücken, um des Feindes Attention auf Mich zu ziehen; sehe Ich, dass Ich das Magazin in Aussig nehmen kann, so werde Ich es gewiss thun. Bei Teplitz hat der Feind ein Lager vor 30,000 Mann ausgestochen; dessen ohnerachtet glaube Ich das bald von dem Halse zu kriegen, indem Ich den Prinz Moritz mit 15 Bataillons und 30 Escadrons über Kommotau nach Saatz marschiren lassen werde.3
So wie Ihr mit dem Prinz Bevern combiniret nach Leitmeritz rücket, so werde Ich nach Lobositz vorrücken, und glaube Ich, dass wir das Magazin von Bilin kriegen werden. Bei Lobositz können wir Brücken schlagen, desgleichen gehet es bei Leitmeritz an, aber bei Aussig und bei Tetschen gehet es nicht an. Ich habe es versuchet, aber man hat keine Communication. Kommt der Feind auf Euch, so seid Ihr en force ihn zu schlagen; kommet solcher auf Mich, so dörfet Ihr Euch keine Sorgen machen. Bleibt der Feind bei Budin stehen, so werdet auch Ihr in dem Lager bei Leitmeritz stehen bleiben müssen, und werde Ich zwischen Laun und Postelberg über die Eger gehen und ihn dadurch zwingen, sich mit uns zu schlagen oder aber sich nach Prag zu retiriren. Gehet er nach Prag, so folge Ich ihm auf den Fuss nach und werde ihn, je eher je lieber, attaquiren, und auf solche Art, glaube Ich, können wir uns versprechen, dass das Dessein ganz gut von Statten gehen wird.
Könnet Ihr eher als den 15. dieses zur Execution der Sache schreiten, so braucht Ihr nur Mich und den Prinzen von Bevern davon zu avertiren, so wollen wir gleich parat sein, und könnet Ihr gewiss glauben, dass, so viel das mögliche der Dinge anlanget, nach denen Umständen von unserer Seite nichts versäumet werden soll.
Ich erinnere noch, dass Ihr gewiss glauben sollet, wie dasjenige, so Ich Euch wegen unserer Märsche geschrieben, nicht anders möglich
1 Vergl. S. 423. 430. 473.
2 Vergl. S. 455.
3 Durch ein Schreiben vom 1. April befiehlt der König dem Prinzen Moritz, sich in Bereitschaft zu setzen für den Ueberfall eines der österreichischen Quartiere. Vergl. auch S. 472. 483. 513.