8468. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Dresden, 24. December 1756.
Auf Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl soll wegen beider einliegenden Piecen162-1 melden, wie Ew. Excellenz sofort veranstalten möchten, dass beide Stücke wegen der fast durchgehends enthaltenen Calomnien und groben Unwahrheiten solidement beantwortet und dem Publico dadurch nicht nur die Augen offen erhalten und [auch] noch mehr geöffnet werden müssten. Welches dann hierdurch schuldigst melde und vor mein weniges Particulier nur noch anfüge, wie ich glaube, dass noch einige Dépêches des sächsischen Graf Flemming von denen letzteren Zeiten wegen verschiedener Entretiens, so er mit dem Grafen von Kaunitz gehabt, unter denen Collectaneis, so ich dem Herrn Geheimen Rath von Hertzberg gelassen, vorhanden sein werden, die nicht in dem Mémoire raisonné mit enthalten und die dennoch noch vieles Licht über die böse Absichten des wienerschen und sächsischen Hofes, und dass ersterer des Königs Majestät bon gré mal gré lui in einen Krieg entrainiren und es ihm schon so nahe legen wollen, dass er brechen und der wienersche Hof eine Ursache dazu finden werde, repandiren dörften, der Instructions an den vormaligen wienerschen Minister in Paris und anderer Sachen mehr zu geschweigen, als deshalb der Herr von Hertzberg die ihm zugestellete secrète Paquete, wenn sie auch versiegelt wären, öffnen könnte.162-2
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
162-1 Es sind die oben (S. 158) genannte Schrift „Anmerkungen über die etc. Königlichen Preussische Kriegs-Manifesten etc.“ und die Schrift „Die gerechte Sache Chur-Sachsens.“ Leipzig 1756.
162-2 Vergl. die demgemäss verfasste Schrift von Hertzberg „Beantwortung derer sogenannten Anmerkungen über die etc. Königlichen Preussischen Kriegs-Manifesten etc.“ Vergl. S. 158 Anm. 3.