8611. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IN LANDSHUT.

Dresden, 13. Februar 1757.

Mein lieber Generallieutenant von Winterfeldt. Ich habe Euer Schreiben vom 11. dieses heute Vormittag erhalten und danke Euch auf das gnädigste vor alle Mir darin communicirte Nachrichten, wohergegen Ich Euch hinwiederum dasjenige vermittelst der abschriftlichen Anlage hierbei communicire, was Mir von guter Hand aus der Gegend von Regensburg gemeldet worden, und welches Ich nur allererst heute erhalten habe.

Die 2 Bataillons in der Lausnitz, und zwar die von Alt-Württemberg, so jetzo zu Görlitz stehen, will Ich Euch schicken, und habe Ich dem Generallieutenant von Lestwitz befohlen, Euch solche sogleich zu detachiren und dagegen wieder ein Regiment aus Löbau, als etwa Darmstadt, nach Görlitz zu ziehen; daher Ihr denn gleich disponiren könnet, wohin Ihr gedachte beide Bataillons von Württemberg legen wollet.

Aus allen vorgemeldeten und denen andern Euch eingegangenen Zeitungen siehet man wohl, dass die Leute bald agiren wollen; es sei aber damit, wie es wolle, so habe Ich alle Mühe zu glauben, dass sie vor dem 20. Martii agiren können, oder sie derangiren alles, was sie jetzo machen und im Stande bringen wollen. Inzwischen ist es allemal sehr gut und sehr nothwendig, auf seiner Hut zu sein, damit uns an keinem Orte einiger Affront geschehe, so von Conséquence sein würde, wenn es gleich zu Anfange der Campagne geschehen sollte. Hier auf meinen Grenzen ist bis dato alles ruhig. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.