8664. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN BERNSTADT.

Dresden, 27. Februar 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ich habe Ew. Liebden Schreiben vom 25. dieses richtig erhalten und daraus mit so vielem Vergnügen als Zufriedenheit ersehen, dass Dieselbe Sich in der Position finden, um entweder dem Feind eins anzuhängen oder ihm eine brave Schlappe anzubringen, wenn er wieder etwas unternehmen wollte;324-1 welches denn nöthig ist, sonsten die Leute so übermüthig und impertinent werden werden, dass nichts mit ihnen anzufangen sein wird.

Was die Zeitungen vom Feinde anlanget, da kann Ich bis dato noch nichts rechts erfahren, als was Ich Ew. Liebden schon gesaget habe, dass der Anzeige nach der Feind ein grosses Magazin in Bunzlau anlegen soll.324-2 Ob es ganz gewiss, solches kann Ich noch nicht sagen, kann inzwischen aber auch fast nicht absehen, an was vor einem andern Orte er sein Magazin machen könnte, wenn er eins anlegen will. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Ich habe eben Ihren Brief aus Bernstädtel324-3 erhalten. Mir schreibt Zastrow, dass sich regulirte Truppen nach Zittau zögen, da ich keine Gewissheit von haben kann. So viel wie ich rathen kann, so tentiret der Feind was auf Zittau, und müssen Sie alles an Sich ziehen, um ihm eine rechte Schlappe anzuhängen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.



324-1 Vergl. Nr. 8638.

324-2 Vergl. S. 308. 319.

324-3 D. i. Bernstadt.