8751. AU FELD-MARÉCHAL COMTE DE SCHWERIN A NEISSE.
Dresde, 20 mars 1757.
Mon cher Maréchal. J'ai reçu votre lettre du 18 de ce mois, par laquelle j'ai vu avec la satisfaction la plus parfaite qu'il va de mieux en mieux avec votre santé,391-3 au sujet de laquelle je souhaite d'apprendre la bonne continuation.
Comme le temps de l'ouverture de la campagne approche, et que j'ai supposé à l'ennemi différents projets, selon lesquels il voudrait diriger ses opérations, et contre lesquels j'aurai mes mesures à prendre, j'ai bien voulu vous envoyer à la suite de cette lettre ce que j'ai fait mettre par écrit là-dessus, en vous priant d'y réfléchir mûrement et de me marquer bien sincèrement et tout naturellement votre façon de penser à ce sujet, et ce que vous en sentez. Il serait superflu de vous en recommander le secret, parceque vous en connaissez assez l'importance.
<392>J'attends d'ailleurs votre réponse à la lettre du 16 de ce mois que je vous ai faite.392-1 Soyez assuré de la parfaite estime avec laquelle je suis, mon cher Maréchal, votre très affectionné roi
Federic.
Suppositiones verschiedener Projecte, wie die feindliche Armée in der Campagne von 1757 agiren könnte, und was von Seiten der königlichen Armée alsdann vor Maassregeln erwählet werden sollen.
Das erste Project.392-2
Im Fall der Marschall Browne defensive in Böhmen agiret und eine französische Armée von 30,000 Mann von Mainz über Schweinfurt marschiret, wozu noch überdem Reichstruppen stossen könnten,392-3 was vor Mesures genommen werden sollen. | Im Fall dieses Project executiret würde, so werden 40,000 Mann denselben entgegenmarschiren und die königlichen Armeen folgende Positions nehmen: 1) Von dem rechten Flügel der in Sachsen stehenden Armée werden 40,000 Mann detachiret, wobei praeter propter 87 Escadrons sein werden; diese müssen sich von Erfurt Meister machen und gegen die Gothasche Lande ihren Marsch dirigiren und dem Feinde entgegengehen, wobei zu observiren, dass diese Armée wenigstens 7 Wochen mit Mehl versehen, auch, so lange sie in Sachsen marschiret, derselben die benöthigte Fourage geleistet werden könne. 2) Bei Zwickau werden 25,000 Mann, 3) Bei Dresden 35,000 Mann, 4) In der Ober-Lausnitz und denen anstossenden schlesischen Gegenden 35,000 Mann, 5) In denen schlesischen Festungen und bei Schweidnitz 15,000 Mann stehen. |
Das zweite Project.
Wenn der Marschall Browne von der österreichischen Armée | Alsdann das Corps, was entgegengehet und sich Erfurt be |
detachiren und zu der französischen Armée wollte stossen lassen. | meistern soll, aus 50,000 Mann bestehen muss, wobei gleichfalls praeter propter 87 Escadrons Cavallerie sein sollen. Es bleiben alsdenn: 1) Bei Chemnitz 20,000 Mann, 2) Bei Dresden 30,000 Mann, 3) In der Lausnitz und denen anstossenden Schlesien 35,000 Mann, 4) In denen schlesischen Festungen, wie vorgedacht, 15,000 Mann. |
Das dritte Project.
Wenn der Marschall Browne in Sachsen einbrechen wollte und die französische Armée nicht zum Vorschein käme. | Bei so bewandten Umständen bleibt es bei der bereits gemachten Einrichtung. |
Das vierte Project.
Wenn die Franzosen gar nicht kommen und die Oesterreicher einen Defensivkrieg in Böhmen führen wollen. | Sobald der Marschall Browne dieses Vorhaben zu bewerkstelligen Willens, werden Se. Königl. Majestät mit einer Armée von 60 bis 70,000 Mann in der Gegend von Teplitz in Böhmen eindringen und 15,000 Mann in der Lausnitz bleiben. Alsdenn die königliche Armée sich von der Elbe eloigniret. Die feindliche Armée stehet bei Lobositz, und da man von der Elbe nicht Meister, ist unumgänglich nöthig, dass die Provisionen zu Lande mitgenommen werden müssen, und zwar auf so lange, als man urtheilen könne, dass der Marschall Browne von der Eger und Elbe delogiret werden könnte. Um dieses mit Success zu prästiren, werden zwei Projecte formiret: Das erste Project ist, dass man Miene macht, Eger zu belagern. Greift dann der Marschall Browne nach dieser Finte, so ziehet sich die Armée sogleich seitwärts nach Lobositz und der Eger. |
15,000 Mann, so in der Lausnitz stehen, marschiren vorwärts, nehmen Tetschen weg, cotoyiren die Elbe, dass auf denen Höhen sich kein Feind setzen kann, und decken die Magazine, so zu Wasser nach Leitmeritz gebracht werden. Der Feldmarschall von Schwerin kömmt alsdenn dem Corps, so gegen der Lausnitz stehet, im Rücken. Sollte indessen der Marschall Browne in seinem Lager stehen bleiben, so bleibt nichts weiter übrig, als dass Eger weggenommen werde, woselbst alsdann das Dépôt von Mehl etabliret und die Eger passiret werden könnte, um dem Feinde in die Flanke zu kommen. Das zweite Project hingegen ist, dass 1) 40,000 Mann bei Dresden, wobei NB. wenig Cavallerie, 2) 20,000 bei Chemnitz, 3) 40,000 in der Lausnitz und 4) 40,000 unter Commando des Feldmarschall von Schwerin zu stehen kämen. Beide letztere Corps müssten zugleich in Böhmen einbrechen und ihren Marsch dergestalt zu arrangiren suchen, dass sie in der Gegend von Bunzlau sich conjungiren können. NB. Bei diesem Corps muss auf 7, wo möglich auf 8 Wochen Mehl mitgenommen werden. Das Corps hingegen, was bei Dresden stehet, würde alsdann vorrücken und suchen die Posten von Lobositz und Budin zu occupiren; sollte indessen der Feldmarschall Browne stehen bleiben, so muss das Corps bei Dresden gleichfalls so lange stehen bleiben, bis von der Seite der Lausnitz und Schlesien die Operationes geschehen. |
Das Hauptschreiben nach der Ausfertigung. Die Beilage nach der Schwerin übersandten Abschrift, von der Hand Retzow's.
391-3 Vergl. S. 371.
392-1 Nr. S731.
392-2 Vergl. hierzu das Königliche Schreiben vom 16. März (Nr. 8731).
392-3 Vergl. S. 355. 362. 378. 388. 396.