8868. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL GRAF SCHWERIN IN LANDSHUT.512-1

Lockwitz, 17. April 1757.

Ich habe Euer Schreiben vom 15. dieses erhalten, worauf Ich Euch dann in Antwort ertheile, dass, was den Major von Skrbensky anlanget, Ich Mir das Avancement bei der Armée allemal reserviret habe, ausserdem auch von dem Avanciren derer Officiers nach ihrer Tour nicht abgehen kann, und Ich wünschete, dass wenn Ihr deshalb etwas vorzustellen nöthig gefunden, solches eher gethan hättet; da es nunmehro um so weniger angehet, als Euch dieses Schreiben nicht eher treffen wird, als wenn Ihr schon vorgerücket sein werdet. Sonsten pflege Ich bei Märschen die beste Officiers mitzunehmen; es wundert Mich, dass Ihr solche zurücklasset.

Ich mache Euch sonsten noch bekannt, dass Ich bereits den 23. dieses bei Hlinay sein werde.512-2 Wenn Ich sehe, dass der Feind nicht beisammen, so werde Ich sehen, ob man auch auf der Seite was auf ihn tentiren kann.

Im übrigen zweifele Ich nicht, dass unsere Expedition recht gut und nach Wunsch gehen werde, wenn Ihr nur Euren Marsch auf Raudnitz oder auf Melnik oder auf Leitmeritz dirigiren werdet512-3 und also auf einen dieser Orten, wie es Eure Umstände werden zulassen wollen, damit wir, wie Ich Euch schon geschrieben, den Haupt-But unserer Entreprise, wenigstens grösstentheils, erreichen. Wenn das geschiehet, so zweifele ich fast nicht, dass die Campagne dort in vierzehn Tagen zu Ende sein werde.

Friderich.

Nach dem Concept.



512-1 Schwerin war nach seinen Schreiben am 16. April in Landshut, am 18. Abends in Trautenau.

512-2 Vergl. S. 510.

512-3 Vergl. S. 504.